Sie wissen, dass ich auf dem Gebiet der Psychologie, der Psychotherapie genau ein Heilungsprinzip gelten lasse: „Therapie in Trance“. Der gekrönte  Meister hieß Milton Erickson. Wegen Kinderlähmung an den Rollstuhl gefesselt. War der Ausgangspunkt, die Basis von NLP. Also Neuro-Linguistisches Programmieren.

Klingt alles so kompliziert. Heißt dabei nur: Öffne das Türchen zum Unterbewusstsein, schubse dein gewünschtes Bild hinunter und… erlebe ein neues Leben. Das geht natürlich alles auch viel einfacher. Der neueste Trick aus dieser Schublade heißt:

WOOP

Beschrieben und befördert von der Psychologin Gabriele Oettingen in ihrem Buch „Die Psychologie des Gelingens“. WOOP sind Abkürzungen von Wish, Outcome, Obstacle, Plan. Und möchte Ihnen helfen. Ihr Leben verschönern. Ihre Wünsche wahr werden lassen. Dazu geht man ganz einfach ein paar gedankliche Schritte:

  • Wish: Was wünschen Sie sich. Wünschen Sie sich wirklich? Endlich abzunehmen? Einverstanden. 
  • Outcome: Wozu wollen Sie das? Was soll dabei herauskommen? Sich fitter fühlen, jünger fühlen, dynamischer rumhüpfen? Einverstanden.
  • Obstacle: Was hält Sie von diesem simplen Wunsch ab? Welche Verhaltensweise ist hinderlich? Sie fangen abends so richtig das Reinschlingen an? Und anschließend das Naschen? Ganze Tafeln Schokolade? Einverstanden.
  • Plan: Wie könnten Sie dieses abendliche Hindernis überwinden? Sie brauchen einen festen, einprogrammierten Plan. Mein Vorschlag: Beim leisesten Anhauch eines Appetites, sofort 3 Löffel Eiweißpulver in Wasser. Und das beliebig oft.

Meine persönliche Erfahrung: Funktioniert. Ganz seltsam. Funktioniert deshalb, weil Sie sich mit „Plan“ programmieren. Weil Sie nicht mehr nachdenken: Was könnte ich jetzt essen? Sondern weil Sie sich jetzt ganz automatisch zu Eiweißpulver verdonnert haben. Von Pulver, das nicht aufträgt, sondern Sie sogar schlanker macht, wie Sie wissen.

Anmerkung: Möchten Sie ein bisschen was lernen über akademische Eitelkeiten? Über Minderwertigkeitskomplexe? Die Psychologin Oettingen betont, dass diese neue WOOP Motivationsmethode zentral Imaginationsprozesse präsentiert, die neue kognitive Verbindungen im Gehirn knüpfen. Hätten Sie nicht gedacht, dass das so kompliziert ist, gell? Der Fachbegriff heißt „Mentales Kontrastieren mit Implementierungs-Intentionen“. Kurz MCII. Toll!!! Und dabei steht „Mentales Kontrastieren“ für den WOO-Teil, der von Oettingen entdeckt wurde. Das P, der Plan in WOOP steht für Implementierungs-Intentionen und wurde von Professor Gollwitzer (Uni New York) entwickelt.

Bitte jetzt nicht lachen. Das ist so in der akademischen Welt. Jetzt wissen Sie auch, weshalb das Buch nicht einfach WOOP heißt, sondern den abschreckenden Titel „Die Psychologie des Gelingens“. Naja: Klingt wirklich sehr viel akademischer, oder?

Quelle: FOCUS 47/2015, Seite 120

Dort finden Sie den herrlichen Satz: „Nichts schmeckt so gut wie das Gefühl, schlank zu sein!“