Forum: Ernährung - Low Carb mit Kindern

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:-) 6332 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

"Ob die KH nur fuer die Darmflora bestimmt sind? Keine Ahnung, aber zumindest teilweise wuerde das Sinn machen, oder?"

Allenfalls teilweise, ja.

https://viamedici.thieme.de/lernmodule/biochemie/lactose-+und+galactosestoffwechsel

Lactose- und Galactoseabbau

Lactose (Milchzucker) ist ein Disaccharid aus Galactose und Glucose, in die die Lactose während der Verdauung gespalten wird. Beide Monosaccharide werden im Darm resorbiert und gelangen zur Leber. Dort wird die Glucose in Glucose-6-phosphat umgewandelt und dieses zur Energiegewinnung (Glykolyse) oder zur Glykogensynthese genutzt. Galactose wird zunächst zu Galactose-1-phosphat phosphoryliert. Aus diesem entstehen Glucose-1-phosphat, aus dem Glykogen synthetisiert werden kann, und UDP-Galactose, das der Glykosylierung von Glykolipiden und Glykoproteinen dient. UDP-Galactose kann jedoch auch zu UDP-Glucose epimerisiert werden. Diese tritt in die Glykogensynthese ein oder dient der Aufnahme von Galactose-1-phosphat.

 

LG,
Thorsten

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:-) 6332 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Hi Stefan,

ich kann deine Ausführungen gut nachvollziehen.

"How can one verify if the body is using ketones as an energy source if the only ketones being tested are not being utilized as an energy source?"
Das ist ein grundsätzliches Problem bei stofflichem Nachweis. Alles was man als Stoff durch eine Indikatorreaktion nachweist, steht dem Stoffwechsel nicht mehr zur Verfügung.

Unterm Strich bleibt, dass eine Messung im Urin lediglich anzeigen kann, dass mehr Ketone gebildet werden, als der Körper verwertet/verwerten kann. Eine sichere Aussage, ob der Organismus auch tatsächlich in Ketose ist (die Energieversorgung signifikant über Ketone bereitgestellt wird), ist werde mit einem positiven noch mit einem negativen Meßergebniss möglich.

Dann würde mich ja mal interessieren, ob in der fraglichen Studie bei den Säuglingen eine Blut- oder Atemgasanalyse durchgeführt wurde.

Habe mal ein bisschen gesucht und bin auf diese Studie gestoßen:

Neonatal ketosis is not rare: experience of neonatal screening using gas chromatography-mass spectrometry.

"Of the 21,342 neonates that were screened, 47 had significant ketosis."

47 von 21342, das sind gerade mal o,22%. Nicht gerade überzeugend viel und macht den Studientitel etwas irreführend.

 

 

LG,
Thorsten

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Gabi K. 23 Kommentare Angemeldet am: 03.04.2018

Ich bin der Meinung dass man an Kindern nicht Experemtieren soll, nur weil man das selbst macht. 

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ingo 791 Kommentare Angemeldet am: 29.09.2015

Ich hatte es nur so im Kopf, Thorsten, daß er es mal so geschrieben hat, kann mich natürlich irren.

Ist da ein Unterschied zw. Fettstoffwechsel und Ketose? Ketose ist doch permanenter Fettstoffwechsel ... der demnach nur eintritt, wenn keine KH-e zugeführt werden. Oder nicht ... oder doch? ;)

Nun, wenn Fett doch mehr Energie als KH-e liefert, warum soll Ketose dann das Notprogramm sein?

Das ganze auch unter Berücksichtigung von Stefans Hinweis - danke dafür und 'nen schönen 2. Sonntag ... ;)

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ingo 791 Kommentare Angemeldet am: 29.09.2015

Hallo Leute,

weil es dazu paßt: Dr, Strunz schrieb mal, daß Babies, die nur Muttermilch bekommen, in der Ketose sind.

Jetzt habe ich das Ergebnis gesehen, daß sie es nicht sind. Das Alter des Kleinen ist 2 Wochen und er wird 100% gestillt. Ketosestick sagt Nein ...

Ich war, sagen wir 's mal so, unangenehm überrascht.

In dem Thread hier hatte ich vor 'n paar Tagen glaube ich auch gelesen, daß der Milchzucker bei den Zwergen noch nicht verstoffwechselt wird, doch demnach ist es in der Praxis nicht so. Hat jemand Ähnliches ggfs. zu berichten?

Liebe Grüße.

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:-) 6332 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Bitte nicht vergessen (bei der ganzen Gramm-Rechnerei), das Glukose nicht nur Energiesubstrat ist, sondern auch für die Her-/Bereitstellung vieler Glykoproteine, Antikörper, Schleim, Gelenkknorpel, etc. benötigt und verwendet wird!
Ebenso sind temporäre Insulinausschüttungen gut, nützlich, notwendig (Vitamin C Recycling, Mg Aufnahme der Zellen, Anabolismus, etc.).

Es gibt also nicht nur kein "One Size fits all", sondern man sollte auch einen wie auch immer gearteten (ernährungs)Dauerzustand nach möglichkeit vermeiden.
Langfristig um das Optimum herum mäandrieren ist gut und sinnvoll. Man sollte aber gar nicht erst versuchen Zufuhr und Bedarf zu jedem Zeitpunkt zu Deckung bringen zu wollen. Also: Zyklen!  Aber auch nicht dogmatisch als Form einer Sinusschwingung, sondern gerne auch stochastisch.
Der Steini hat auch nicht immer Mittwoch 16:25Uhr sein Mammut erlegt wink

Entspannt und kontextsensitive Grüße,
Thorsten

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Stefan,

hier ist noch einiges nicht so geordnet.

Also ...das Gehirn braucht angeblich kaum noch Carbs, wenn es Ketonkörper gut verwerten kann. Wenn dann solltest Du so argumentieren ;-)

Dito Herz, wobei beide wohl nicht zu 100% umschwenken können.

Das Gehirn braucht über den Tag gesehen wohl ca. 120g rote BK 40 (lt. Prof. Horn, Biochemie des Menschen).

Und die Leber kann 150-200g Glukose speichern. Muss also gar keine GNG betreiben wenn gefüllt. Ob sie es doch in der Nacht macht, wes ick nicht

Von dieser Warte aus kommen auch Leute wie Thomas und ich, die sagen: Wieso sollte man nicht diese 160g täglich zu sich nehmen? Den Rest macht der Körper dann schon mittels Fett (v.a. Muskeln).

Sonst müsste man in der Tat seine 2200 KCal (ca. 600g Glukose) komplett per Reis in sich reinschaufeln und das machen wir ja nicht. Da sollen schön die Fette verbraten werden, die wir essen.

VG,

Robert

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Thomas V. 5602 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Stefan, ich seh, wir nähern uns an:)

„Was passiert, wenn man mehr als dieses Minimum zufuehrt? Man entzieht dem Koerper die Notwendgkeit zu dem physiologischen Minimum zu gehen. Glukose kann (und wird dann auch wieder) als Energiesubstrat benutzt. Physiologische Insulinresistenz tritt nicht mehr auf. Glukose wird dann entsprechend auch nachts weiter als Energiesubstrat benoetigt und GNG entsprechend angeschalten“

Warum sollte ein metabolisch flexibel reagierender Stoffwechsel nicht einfach in die Fettverbrennung switchen? Glucose, gewonnen durch GNG, wird nicht zur Energiegewinnung genutzt, sondern deckt nur den Bedarf diverser Zellen ab.
Gerade das ist doch der Sinn, metabolisch flexibel zu reagieren. Geht das Insulin runter, übernimmt Glucagon die Regie und es werden Fette verbrannt. Oder, registriert die Zelle einen Energiemangel..aus Glucose..switcht sie von mTOR auf AMPK. Das passiert doch regelmäßig am Tag, anderenfalls würden wir immer dicker werden. Die, bei denen das nicht mehr funktioniert, sehen wir jeden Tag auf der Straße (…)

Der „Streitpunkt" ist also lediglich die Frage, wie hoch liegt die nach oben tolerierbare Carbschwelle?

Ich persönlich möchte beide Makronährstoffe optimal verwerten können, optimal Insulinsensitiv sein und mich metabolisch auf jede geforderte Stoffwechselsituation, optimal genetisch korrekt und naturgegeben einstellen/reagieren können.

Genetisch korrekt ist es eben, beide Stoffwechselpfade zu nutzen!

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 12.12.2017

Hallo an Alle,

vielen Dank für Eure Beiträge. Ich denke das hat die Situation jetzt ziemlich perfekt beschrieben.

Mir ist schon klar, dass es kein "one size fits all" gibt. Und dass unter dem Stichwort metabolische Flexibilität(bzw. Diät) der wohl beste Kompromiss beschrieben ist.

Auch ich habe festgestellt, dass für Krafttraining ein Carboloading hilfreich ist, wenn man in Richtung Optimierung der persönlichen Bestleitung arbeitet ode beim Halbmarathon (da reichen die Glykogenspeicher dann gerade mal so).

Als negativ empfinde ich aber immer (meine subjektive Beurteilung) mein Problem nach dem Laden die Finger von den Carbs zu lassen. Ich würde mich also tendenziell als "Zuckersüchtig" bezeichnen. Insofern kann ich nur jedem, dem das genauso geht, raten eventuelle Ladephasen sehr diszipliniert durchzuführen. Bzw. lieber über einen sehr langen Zeitraum NoCarb zu leben (mehrere Monate), bevor man wieder mit "Ladephasen" experimentiert.

Zum Thema Krebs und Zucker:

Auch hier nochmals Danke für die umfangreichen Infos. Es würde mich allerdings interessieren, wie das ganze statistisch aussieht. Es gibt doch relativ viele Erfolgsgeschichten mit Keto/LowCarb etc. . Klar, über Erfolge wird gerne geschrieben. Aber ich hab noch von keiner Studie gehört, die Krebsarten bei denen Keto/LowCarb nict funktioniert mal quantifiziert. Sprich wie oft treten die im Vergleich zu allen anderen auf. Das einzige was ich hier gelesen hab ist der Prostatakrebs, der wohl nicht bzw. schlecht auf Keto/LowCarb reagiert.

Wisst Ihr hier was genaueres?

LG

Martin

P.S.

mit dem Rauchen aufzuhören (vor 16Jahren) war easy, meinen Obstkonsum von 2-3kg/Tag auf <0,5kg runterzufahren oder gar mal ein paar Tage komplett auszusetzen ist für mich echt schwer.

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Thomas V. 5602 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Die Reduktion der Carbs zur Tumorbekämpfung, mit der Intension des Aushungerns, ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Aktivierung des katabolen Signalweges durch Low Carb/Keto. Gerade Krebs benötigt ein anaboles Umfeld zum Wachstum. So gesehen könnte LC/Keto trotzdem sinnvoll sein.

Natürlich wird dadurch auch das Immunsystem geschwächt. Ist dann die Frage, wem wird mehr geschadet, dem Immunsystem, oder dem Krebs.

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