Forum: Gesundheit - Muss der Bergbauer trainieren?

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Walter I. 51 Kommentare Angemeldet am: 18.01.2014

Hallo Rolf,

Du sprichst mir da ein wenig aus der "Seele". Ich konnte mir meinen Beruf als junger Familienvater auch nicht aussuchen. Gelernter Industriekaufmann. Alles perfekt, dann verheiratet und glücklicher Vater von vier Kindern. Aber glücklicher Vater sein und eine Familie als Alleinverdiener durchbringen, da konnte ich nicht Bergbauer werden.

Was macht man in einer solchen Situation in den achtziger Jahren: verkäuferisches Talent entdeckt, werd doch Pharmareferent. Damals noch ein einigermassen seriöser Beruf. Dann die neunziger: das Geschäft wird brutal, Zeit der Statine und Laborwerte, die "behandelt" werden müssen. Ein gutes Einkommen. Hat kein Bergbauer. Kinder bekommen ihre Ausbildung, stehen auf eingenen Füssen. Gut, dann der Zusammenbruch! Konnte man in den News vom Doc und im Forum manchmal lesen.

So jetzt könnte ich Bergbauer werden. Jeden Tag auf der Alm mit meiner hübschen Frau. Aber vor 35 Jahren?

Das ist wirkliches Leben. Nicht alle hatten das "Glück" wohlhabender Eltern, die in eine akademische Laufbahn drängen konnten. Das waren halt "Flüchlingseltern", traumatisiert durch Flucht und gewaltsame Übergriffe, die gerade auch ihre Kinder so durch Leben brachten.

Dennoch lebe ich heute ein sehr zufriedenes Leben. Aber ob Menschen heute ihren Beruf so wählen können, dass sie gesund bleiben...Heute könnte ich mir den Luxus leisten, Bergbauer zu werden...

LG

Walter

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Rolf W. 163 Kommentare Angemeldet am: 09.06.2009

Aus der Warte des Multimillionärs lässt sich das Bergbauernleben leicht verklären und romantisieren. Was braucht der Mensch? Wofür sich abstrampeln? Wir alle kennen oder haben existenzielle Drücke, auch wenn man ein sehr einfaches Leben führt. Sogar ein Bergbauer (heutzutage). Das lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren oder schönreden. Es auf den "falschen Beruf", das falsche Leben zu reduzieren, halte ich für unzulässig; zu sehr vereinfachend, zu wenig differenzierend. Die meisten haben sich dieses falsche Leben nicht ausgesucht, aber die Sachzwänge des Lebens sind zu stark und haben sie in diese falsche Richtung gedrängt und gezwängt, Man sitzt in der (auch familiären) ökonomischen Falle und wie soll man dieser Falle entkommen?

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