Forum: Gesundheit - Sozioökonomie

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Reinhard M. 1656 Kommentare Angemeldet am: 04.03.2008

Hallo Michael, ich glaube auch, dass materielle Armut, natürlich sofern damit keine Mangelernährung verbunden ist, allein einem Menschen nicht schadet. Arme Menschen streben aber nach materiellen Gütern. Das kostet Energie und oft bleibt dann für die Kinder keine Liebe mehr.

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Michael S. 75 Kommentare Angemeldet am: 18.11.2008

Kinder, die in Armut aufwachsen, wachsen in aller Regel auch benachteiligt auf, was die Intelligenzentwicklung angeht. Da kann es keine Zweifel geben. Trotz allem scheint es da aber auch Ausnahmen, Unterschiede zu geben, die sich offenbar auf die geschichtliche Zeit und den geographischen Raum beziehen. So mangelte es zwar vielen Menschen um das Ende des Zweiten Weltkrieges an maeriellem Wohlstand und somit sehr häufig an nötiger Ernährung, oft aber wurde dieser Mangel a) durch Liebe und b) durch Aktivität ausgeglichen. Ein Kind, das in Liebe und Zuneigung und individueller Förderung aufwächst, für das sich die Eltern also interessieren, mit dem sie sich beschäftigen, das wächst zweifellos sehr gut auf. Mir persönlich ist aufgefallen, dass das Selbstvertrauen von Menschen, die zwischen 1940 und 1945 geboren wurden und die ich näher kennenlernen konnte, oft außergewöhnlich hoch ist, sich aber gleichzeitig mit viel Verständnis für menschliches paart. Selten trifft man hier auch auf gigantischen Größenwahn. Als ich von 1981 bis 1984 in der DDR eine politische Haftstrafe absitzen musste, war ich mit vielen Menschen, die in dieser Zeit geboren waren, auf engstem Raum über relativ lange Zeit zusammen. Daher vor allem auch diese meine Einschätzung. Zudem habe ich auch heute noch etliche Bekannte, die genau in diesem Zeitraum geboren wurden und eben diese Merkmale aufweisen. Je später die Menschen nun nach dieser erwähnten Zeit aufgewachsen sind oder noch aufwachsen, desto mehr scheinen sie unter einer Art sozialer Verwahrlosung zu leiden. Ethisches, moralisch edles Verhalten werden immer seltener, weil die sozialen Verhältnisse immer abartiger werden. Menschen werden als nichts anderes betrachtet als als austauschbare Akkumulatoren für den durchgeknallten Kapitalmarkt. Die sozioökonomischen Verhältnisse unserer Tage entmenschen den Menschen. Was nun den so genannten geographischen Raum angeht, meine ich damit jenen, der im Wesentlichen noch von unseren abartigen Wirtschaftsverhältnissen verschont ist. Jenes Gebiete also, wo der Mensch noch relativ archaisch lebt, unberührt von Marktgesetzen. Dort kennt der Mensch zwar vielleicht keinen PC, dafür aber seinen eigenen Wert, den er nie in Frage stellt. Aus diesem Grund kann er dort auch menschengemäß aufwachsen und sich entwickeln. Michael

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