... Amerikaner haben sich am 01.01.1998 entschlossen, das Leben positiv zu sehen. Ein bisschen fröhlicher, ein bisschen gesünder zu leben. Und haben sich selbst

Folsäure

verschrieben. Täglich. Ins Mehl gemischt. Für jeden Bürger. In den Augen von uns deutschen Bedenkenträger natürlich etwas völlig Unmögliches. Könnte das nicht tödlich sein?

Und zu allem Unglück ist die Folsäure auch noch künstlich. Chemisch. Nicht das natürliche Vitamin. Denn das wäre ja beim Brotbacken zerstört worden. Und selbst dieses künstliche Vitamin scheinen die Amerikaner zu überleben.

Und glauben, sich damit das Leben gesünder zu gestalten. Jedenfalls haben sie nachweislich

  • viel weniger Säuglinge mit offenem Rückgrat (Spina bifida) oder Wasserkopf zur Welt gebracht
  • nur noch halb so viel Kleinkinder mit schwerem Herzfehler
  • und laut Prof. Yang, Botto und Friedmann aus dem "Center for Disease Control..." jährlich 31.000 weniger Schlaganfall-Tote und jährlich 17.000 weniger Herzinfarkt-Tote (errechnete Zahlen). Jährlich.

Besonders eindrucksvoll der Rückgang der Schlaganfall-Toten: Vor Folsäure ein jährlicher Rückgang von 0,3%, nach Folsäure jährlich 2,9% weniger. Also eine Verbesserung um fast den Faktor 10.

In Kanadaübrigens, mit 34 Millionen wagemutigen (Deutsche Diktion) Folsäureschluckern hat die Rate der Schlaganfälle vor Folsäure um 1,0% pro Jahr, danach 5,4% pro Jahr abgenommen. Faktor 5. Ungeheuerlich!

Eine wissenschaftlich korrekte Feststellung: Gleichzeitig hat man nämlich zur Kontrolle die gleichen Messungen in England und Wales gemacht. Kein Unterschied in den Jahren vor 1998 und nach 1998.

Unvorstellbar: Ein Vitamin, ein künstliches sogar, im Mehl beigemischt, für die gesamte Bevölkerung. In Deutschland unvorstellbar. Wir scheinen zwei Bilder von Vitaminen zu haben: Entweder "überflüssig" oder "lebensgefährlich". Ein vernünftiges Mittelmaß: Fehlanzeige.