Rät uns eine Expertin, Frau Professor Tanja Kühbacher, Chefärztin am Asklepios Westklinikum Hamburg.

Bloß nicht! Gefährlich!

Die folgende Geschichte kann man vielleicht unter der Rubrik „schwarzer Humor“ abheften. Jedenfalls gibt sich Frau Professor deutlich Mühe. Offenbar befragt zu ihrer Meinung über LOW CARB, äußert sie.

  • Low Carb-Diät gehöre zu den beliebtesten Schlankheits-Kuren
  • Der Verzicht auf Kohlenhydrate führt rasch zu sichtbaren Erfolgen

Jetzt könnte sie aufhören. Aber Frau Professor weiß mehr:

  • Der Erfolg sei nur kurzfristig, denn der Verzicht auf Kohlenhydrate führe zu
    HEISSHUNGERATTACKEN

Also bisher glaubte ich, wohl auch Sie, dass das Gegenteil richtig sei. Dass Kohlenhydrate wegen des auf- und ab des Blutzuckers zu Heißhungerattacken führen würden. Jeder Sportler kann ein Lied davon singen. Nein, nein, meint die Frau Expertin:

  • Fleisch und Eier machen nämlich nicht satt! Nicht umsonst würden Kartoffeln und Brot als Sättigungsbeilagen bezeichnet.

Seltsam. Wenn ich zwei gekochte Eier esse, bin ich pappsatt. Nach einem Honig-Brötchen kann ich das nicht behaupten. Und das mit den Sättigungsbeilagen? Kleines Missverständnis. Die Ernährungs-Pyramide war ursprünglich eine Beschreibung der Ernährung der Ärmsten. Der armen Leute. Die Pyramide spiegelt arme Leutekost wider. Und die mussten sich wohl oder übel mit Kartoffeln und Brot satt essen. Für Fleisch und Fisch war kein Geld. Weiss das „die Expertin“ nicht? Aber es geht ja noch weiter.

  • Low Carb mobilisiert den Hungerstoffwechsel, der Organismus greift massiv seine Fettreserven an, dadurch steigt der Cholesterinspiegel deutlich.

Einmalig. Hatten wir nicht gerade eben von einer Frau Professor aus der Charité gelernt, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate (bei MS-Patienten) den Cholesterinspiegel drastisch senkte? Eine ganz unerwartete, erfreuliche Nebenwirkung? Die jeder von Ihnen selbstverständlich sofort nachprüfen kann?

Und der hohe Cholesterinspiegel, die Fettanflutung im Blut (so schreibt sie wirklich, die Frau Professor) könne zu einer Thrombose führen.

Aber es kommt noch besser. Weil Low Carb eine Art „Sparflamme“ sei, komme die Energieversorgung womöglich zu kurz, das könne zu Problemen an der Haut, den Haaren und Nägeln führen.

Sen-sat-ionell. Weniger Kohlenhydrate macht Probleme an Haut, Haaren und Nägeln. Seit wann bestehen die aus Kohlenhydraten? Völliges neues Wissen. Lehrbücher der Biochemie müssen umgeschrieben werden! Wenn´s nicht gar so schön wäre…. lassen Sie mich weiter zitieren:

  • Low Carb hieße viel Eiweiß, und das könne Leber und Nieren belasten.

Hatten wir nicht soeben gelesen (Chris Michalk), dass die menschliche Leber für die Verstoffwechselung von sogar 400g Eiweiß täglich eingerichtet sei? Und das Märchen mit den Nieren ist jetzt sicherlich hundertfach widerlegt worden. Literatur finden Sie in den News.

Der Paukenschlag am Schluss: Diabetiker sollten „laut neueren ernährungswissenschaftlichen Richtlinien“ von dieser Diät absehen. Also lieber weiterhin viel Kohlenhydrate essen.

Au weia. An den Broteinheiten (KH) ist meine Mutter gestorben. Wörtlich so. Der wurde von den Erlanger Internisten befohlen, früh, mittags, abends so und so viel Broteinheiten, sprich Kohlenhydrate zu verzehren. Genauso konserviert man heute Diabetes in den Praxen der Diabetes-Ärzte.

Wenn ich nicht dabei gewesen wäre: Erst haben die Augen versagt, meine Mutter wurde blind, dann die Nieren, dann die Beingefäße, schlussendlich der Verdauungstrakt. Sie ist qualvoll verstorben. Werd ich der Schulmedizin niemals verzeihen.

Frau Professor Tanja Kühbacher ist aber - wie ich glaube – gar nicht so. Sie scheint mir eine liebenswürdige und freundliche Ärztin zu sein. Wenn ich mir das beigefügte Foto ansehe.

Quelle: Focus online, 20.07.2018. Text von Monika Preuk

Tanja Kühbacher