Haben Sie nicht. Langweilt Sie, dieses Thema. Sie wollen unterhalten werden. Verstehe ich gut. Also dann man los:

    „Würde ich mich nicht da lächerlich machen?“

Frägt die Ehefrau. Die würde gerne zur öffentlichen Vorstandssitzung ihrer Krankenkasse fahren, fünf Minuten über die Wunderheilung ihres Ehemannes berichten und im Anschluss das bekannte „Blut-Buch“ verteilen und anregen, darüber nachzudenken, ob die Bezahlung dieses Blut-Tests nicht vielleicht ein echter Weg wäre.

Ob die Krankenkasse weiter „Verwalter“ der Krankheiten ihrer Mitglieder oder lieber zur Gesundheitskasse werden wolle…

Meine Antwort? Natürlich würde sie sich lächerlich machen. Eisiges Schweigen wäre die Antwort oder ein Hinauskomplimentieren. Was war geschehen?

  • Ostern 2016: Der Ehemann lag auf dem Sofa, kurzatmig, aschfahl, kraftlos, sagte selbst: Eigentlich müsse er ins Krankenhaus. Colitis ulcerosa. Darmspiegelungen mehrfach abgebrochen, zu gefährlich! Sturzblutung auf der Toilette.

Wie das weiter geht, können Sie sich beinahe denken. Blutanalyse. Ein paar gute Ratschläge (erinnern Sie sich? „Leben ohne Brot“). Und dann kommt´s:

  • Mein Mann setzte um, was er gesagt und geschrieben bekam.
  • August 2016: Der Gastroenterologe fragte nach der Darmspiegelung staunend, ob mein Mann seine Medikamente (unter anderem ein Immun-Suppressivum) wirklich nicht nehme und was er gemacht hätte.
  • Mein Mann hatte Befunde inklusive Laborwerte dabei. Aber so weit ging das Interesse dann doch leider nicht. Arbeitslos wird keiner gerne.

Und dann kam eben die Frage, ob sie sich lächerlich machen würde. Wenn sie einen klaren, vernünftigen Vorschlag bei der Krankenkasse vorbringen würde. Der gedankliche Fehler ist der: Auch die Krankenkasse ist nur ein System. In diesem System ist niemand verantwortlich. Keiner will es ändern. Jeder will das System erhalten. Jeder verdient hier seinen Lebensunterhalt. Das war die Antwort.

Sehen Sie, genau deshalb war die unerwartete Wahl in den USA solch eine Sensation. Solch ein Durchbruch. Hier wurde ein Geschäftsmann, also ein Verantwortlicher, eben nicht wieder ein Berufspolitiker, zum mächtigsten Mann der Welt gewählt.

Resultat? Nach vier Monaten bereits Vollbeschäftigung in den USA. Laut NTV-Nachrichten. Der Mann sei „schockierend ehrlich“, so der mächtigste Mann Deutschlands. Dieckmann. Chef der Bild-Zeitung.

Denken Sie mal über das „schockierend“ nach.