verkalkt im Laufe des Lebens. Wie ich soeben lese, scheint das bei (fast?) jedem von uns der Fall zu sein. Jedenfalls hat man in Finnland zu Studienzwecken „the population oft he city of Kuopio“ ausgewählt. Also ganz normale Menschen.

Und hat in der Kontrollgruppe zunächst festgestellt: Die Halsschlagader verkalkt im Mittel um 0,2 mm pro 10 Jahre. Natürlich mag es ja ein paar Ausreißer nach oben und unten geben. Was bedeutet das? 0,2 mm pro 10 Jahre heißt 1 mm in 50 Jahren. Wissen Sie was? Forget it. Diese 1 mm. Ihre Halsschlagader ist ein sehr sehr breites Gefäß. Die merkt 1 mm überhaupt nicht.

Also wird hier wohl so etwas wie ein Normalzustand beschrieben. So weit so gut.

Jetzt kommt’s: Die Hälfte dieser Menschen bekamen

  • Vitamin E 100 mg
  • Vitamin C 250 mg

Also fast homöopathische Dosen. Aber immerhin. Und was wurde beobachtet?

    Die Verkalkungsrate der Halsschlagader
    betrug nach Vitamin E + Vitamin C
    nur noch 0,11 mm pro 10 Jahre.

Also praktisch nur noch die Hälfte. Mit einer Minidosis von zwei – selbstverständlich völlig überflüssigen, wie Sie wissen – Vitaminen. Können Sie mir irgendein Pharma-Medikament nennen, das hier nur annähernd mitkommt?

    Nein, können sie nicht.

Macht nichts. Trotzdem werden Statine verschrieben und andere glänzende Erfindungen. Dass die Natur das Problem längst gelöst hat… interessiert nicht.

Denn man könnte Vitamin E und Vitamin C ja auch als pharmazeutisches Mittel begreifen, höher dosieren (Vitamin E 400mg, Vitamin C 3-10g) und dann wieder einmal

    ein Wunder

messen. Könnte man. Ist bisher noch nicht geschehen.

PS: Wieder so eine Arbeit, von welcher die Hausärztin meiner Patientin gestern behauptet, dass es sie nicht gäbe. Die hat sich meinen Untersuchungs-Befund angeguckt, hat ihn bewundert und dann gesagt: „Sie wissen schon, dass es keinerlei Studien gibt, die die Wirksamkeit von Vitaminen beweist“.

O sancta simplicitas! Oder Analphabetismus?

Quelle: J Int Med Nov 2000, vol 248, iss 5, p 377