Stress. Etwas Wundervolles. Treibt mich jeden Tag aufs Neue an. Lässt mich täglich stürzen in den Maelstrom schweißtreibenden Sportes. Hält mich jung.

Falsch. Wissenschaft weiß es besser: „Accelerated Telomere Shortening in Response to Life Stress“ (Proc Nat Acad Sciences Bd. 101, Nr. 49 28.09.2004)). Behauptet die Nobelpreisträgerin Blackburn. Widerspricht mir.

Nun ja. Auch ein Provinzarzt kann lesen. Blackburn spricht ausdrücklich über chronischen Stress. Kleiner Unterschied. Der Stress muss also andauernd und lange wirken, um die Telomere zu verkürzen und damit auch das Überleben der einzelnen Zelle und damit des ganzen Organismus. Heißt: Chronischer Stress lässt Sie früher altern und früher sterben.

Weiß natürlich jeder. Abhilfe? Mir hat man einmal geraten: „Treten Sie einfach kürzer“. Da könnte ich zurückschlagen. Wie geht das? Wer macht mir das vor? Könnten Sie das unserer Bundeskanzlerin sagen? Die wird nur leicht verzweifelt lächeln. Recht hat sie.

Alternative?

Gibt es. In einer genauso interessanten Studie (http://jn.nutrition.org/content/139/7/1273.full.pdf) wird gezeigt, dass Sie statt Stressabbau auch einen leichteren Weg gehen können. Den Weg der Pille. Den Weg NEM.

 

Heißt für mich: Beides anstreben. NEM + Meditation. Oder NEM + lange Läufe. Nachzulesen in „Laufend gesund“. Ein Buch über das meditative Laufen. Von wem wohl?

 

Die Studie zeigt nämlich, dass Menschen mit den längsten Telomeren auch hohe Konzentrationen von sehr spezifischen Vitaminen und Mineralstoffen im Blut aufwiesen. Daraus – und aus anderer Literatur – resultiert hier die Empfehlung:

 

  Ergänzungsmittel             

  Empfohlene Menge            

  Vitamin B12

  500-1000 µg/Tag

  Folsäure

  800 µg/Tag

  Vitamin C

  1.000-3.000 mg/Tag

  Vitamin E

  Tocotrienole 40mg/ Tag

  Zink

  25-50 mg/Tag

  Magnesium

  400-800 mg/Tag

 

„Die gesamte Familie der B-Vitamine ist positiv mit längeren Telomeren verknüpft. Zusätzliche Studien haben auch Beta-Carotin, Vitamin A, Vitamin D und das Mineral Eisen als notwendige Faktoren für die Entwicklung und Erhaltung von DNA und die Verhinderung der vorzeitigen Telomerverkürzung festgestellt.“

 

Wenn Sie der Tabelle noch Vitamin D und Vitamin K2 hinzufügen… ist sie praktisch perfekt. Dann noch ein bis an die Obergrenze gefülltes Aminogramm… und die nächsten 40 bis 50 Jahre mögen kommen.

PS: Denken Sie eigentlich manchmal weiter? Wozu eigentlich wollen Sie länger leben? Wie wollen Sie denn all diese Jahrzehnte ausfüllen? Wissen Sie… selten denken Sie darüber nach, dass es manchmal zu spät ist. Dass Sie manchmal alles richtig gemacht haben. Dass Sie unausweichlich noch 40 und mehr Jährchen leben werden. Gucken Sie sich die Lebenserwartungs-Statistik Deutschland doch einmal unter diesem Blickwinkel an…

PSII: Reicht die Rente?

Quelle: Gregg Braden: „MENSCH: GEMACHT“