Schreiben mir zwei Studenten. Zwanzig Jahre, Sport und Biologie, angehende Gymnasiallehrer. Berichten, dass sie jetzt "psychisch und physisch" die Besten ihres Unijahrganges geworden seien.

Die Besten. Dumm gelaufen. Wollten die gar nicht.

Der Eine wollte bloß seine Herzrhythmusstörungen, seinen Schwindel, seine Neurodermitis, seinen chronischen Husten, seine anhaltendende Lethargie loswerden. Gut. Das versteht man. Da geht man zum Hausarzt. Hat er getan. Geholfen hat's nicht.

Dann hat er halt begonnen mit Magnesium. Herzstolpern war weg. Hat begonnen mit Eiweißpulver. Alles andere war weg. Begeistert hat er's seinem Freund erzählt. Tja. Dann gab's kein Halten mehr.

"... leben wir mittlerweile kohlenhydratfrei. Welch Wunder, wir leben ja immer noch. Erstaunt mussten wir jedoch feststellen, dass der Muskel scheinbar noch leistungsfähiger wird".

"Ergänzend dazu, entgegen der landläufigen Auffassung, hochdosierte Vitamin-Präparate. ... Das Wort Krankheit kennen wir nicht mehr."

Und mittlerweile erleben die zwei Akademiker, was ich "mit dem Weg von Ameise zum Adler gemeint" habe. So schreiben sie. Denn die ganze Umstellung sei ja gar keine Diät, das sei eine Lebenseinstellung. Netterweise würde sogar ganz nebenbei der Körperfettanteil von Tag zu Tag sinken. Und das sei wunderbar.

Tja. Dumm gelaufen. Jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Da haben zwei ganz junge, vormals unbescholtene Menschen aus Versehen (dank Internet- News) erfahren und erlebt, dass

das Leben ganz leicht ist.

Was uns ja jedes Reh, jedes Karnickel, ja sogar jeder Regenwurm lächelnd bestätigen würde.
Die wissen, wie's geht, übrigens auch ohne News im Internet. Woher die das bloß wissen ...