Wenn Sie, wenn wir wüssten, wie viel die Tiermedizin über richtige Ernährung weiß. Mehr als wir Ärzte, als unsere Ernährungsexperten. Bestätigt folgende Mail:

„Als Landwirtin stimme ich Dr. Strunz zu: Tierzüchter wissen sehr viel mehr über gesunde Ernährung und limitierende Nährstoffmangel als die Humanernährungslehre.“

Heißt: Tierzüchter wissen mehr als wir Ärzte. Weshalb? Ganz einfach: Haben eine sehr viel genauere, solidere Ausbildung. Ich hatte den Grund ja schon einmal (nicht witzig gemeint) angedeutet: Tiere kosten Geld.

Die Mailschreiberin ist selbst Veganerin. Wollte nach der News „Lysin und Herpes“ vom 19.03.2015 für sich selbst recherchieren, ob sie mit Sojaeiweiß auch wirklich genügend Lysin zu sich nimmt. Und stößt auf folgenden Artikel:

Der enorme Preisanstieg bei Sojaextraktionsschrot führt derzeit zu einer spürbaren Erhöhung der Futterkosten.

Betriebe haben momentan gute Möglichkeiten, den Sojaschrotanteil im Futter etwas abzusenken und dafür die im Augenblick kostengünstige Aminosäure Lysin einzusetzen.

Wird der Sojaschrotanteil von 21 % auf 17,5 % abgesenkt, muss im Gegenzug ausreichend reines Lysin ergänzt werden…

Das bereits mit 4 % Lysin ausgestattete Mineralfutter müsste dann rechnerisch 6,7 % reines Lysin aufweisen…

Die im Beispiel um 3,5 % Sojaschrot reduzierte Mastmischung enthält 16,9 % Rohprotein gegenüber 18 % der Ausgangsmischung. Bei diesem niedrigen Proteinniveau ist noch sichergestellt, dass die Mischung ausreichend Methionin/Cystein, Threonin und Tryptophan, also die nächst limitierenden Aminosäuren enthält. Würde man den Sojaanteil jedoch weiter reduzieren, müssten Methionin und Threonin ergänzt werden.“

Haben Sie solch eine Beratung einmal durch Ihren Hausarzt bekommen? Darüber einmal in den ach so klugen Medizinblättern wie Focus oder Bild gelesen?

All dieses präzise Wissen über Aminosäuren: Für den Menschen völlig unwichtig? In welcher Uniklinik Deutschlands würden Sie denn so detailliert beraten oder gar behandelt? Sie kennen die Antwort.

Wo sind wir hier eigentlich?

Quelle: Landwirtschaftskammer, Dr. W. Sommer