Die Anzahl Ihrer persönlichen Fettzellen wird in den ersten fünf Lebensjahren festgelegt. Ab dann ist sie ein fester Wert. Lässt sich praktisch nicht mehr verändern. Es kommt also entscheidend auf die ersten Jahre Ihres Lebens an. Sprich: Auf Ihre Mama.

Denn es ist leicht einsehbar, dass der Mensch mit vielen Fettzellen sehr leicht zunimmt. Dass auch geringe Fettmengen, gegessen, von vielen Zellen gierig aufgesaugt werden. Dass der Mensch, mit wenig Fettzellen dagegen es leicht hat, schlank zu bleiben. Da rauscht viel gegessenes Fett "vorbei".

Weil wir wissen, dass Sie die Zahl Ihrer Fettzellen nicht mehr verändern können, sondern nur den Füllungsgrad, ist die Idee des Fettabsaugens so verführerisch. Absaugen ist tatsächlich eine sogenannte kausale Therapie: Beseitigt die Ursache der Fettsucht. Nämlich die Fettzelle selbst. Dieses Wissen wird selbstverständlich weltweit gerne ein- und umgesetzt.

Nun hatte ich immer einen Verdacht: Eine einmalige Maßnahme wie das Fettabsaugen kann eigentlich keinen Erfolg bringen dann, wenn man seinen Lebensstil nicht ändert. War mein Verdacht. Und der wird jetzt erstmals bestätigt durch eine Studie in Obesity 2011; 19: 1388.

Dort hat man bei normalgewichtigen (was ist denn das?) Frauen Fett abgesaugt. Und hat nach 6 Wochen, 6 Monaten und 1 Jahr nachgeguckt.

Ergebnis: Der Körperfettanteil war nach einem Jahr wieder gleich. Das neue Körperfett war statt an den Oberschenkeln in der Bauchregion abgelagert. Heißt also für uns: So leicht lässt unser Körper sich nicht austricksen.

Das Zauberwort heißt Epigenetik. Das nagelneue Wissen, das Ihre Gene - und die sind ja tatsächlich entscheidend - durch den Lebensstil reguliert werden. Also mit genfreundlicher Ernährung. Mit genfreundlichem Laufen. Fettabsaugen lässt Ihre Gene kalt.