Täglicher flow war für Jahre mein Ziel. Jeder von Ihnen versteht sofort, weshalb: flow ist ein wunderherrlicher Zustand. Den die meisten von Ihnen bereits bewusst erlebt haben. Der uns bei längerem Joggen überkommt: Dieses Gefühl des Abhebens, des Fliegens, des sich-vom-Körper-Trennens, der absoluten Leichtigkeit. Passiert immer dann, wenn der Mensch – meist unbeabsichtigt – in das Hier und Jetzt rutscht. Sich ganz auf seine Tätigkeit wie zum Beispiel das Laufen konzentriert. In der Tätigkeit aufgeht.

War ja schon einem Ayerton Senna aufgefallen (News vom 30.06.2010). Passiert häufig bei Berufen, in welchen die Sache einen zwingt, sich zu konzentrieren: Chirurgen, Dirigenten und so weiter.

Meines Wissens bin ich der erste, der eine Gebrauchsanleitung gefunden hat, diesen Zustand bewusst einzuschalten. Wann immer man möchte (News 01.05.2016).

Eine der Voraussetzungen war die Fähigkeit, sich auf einen Punkt zu konzentrieren. Schwierig. Der Mensch schweift ab. In wenigen Sekunden. Wie alles andere, kann man diese rare Fähigkeit allerdings üben. Durch Mantra-Meditation. Durch die Konzentration auf ein Wort, zum Beispiel i-amon. Wissen Sie alles.

Wissen Sie alles? Warum tun Sie´s dann nicht?

Dahinter steckt das moderne Wort „Achtsamkeit“. Bei der Sache sein. Im Hier und Jetzt leben. Warum das in östlichen Kulturen so geübt und kultiviert wird?

 

Weil man dort glaubt, dass Achtsamkeit das Leben verlängert. Die Garantie, sogar die Voraussetzung dafür ist, uralt zu werden.

 

Moderne westliche Wissenschaft verknüpft ständiges Abschweifen, den „wandering mind“ mit Unglücklich-sein, verknüpft andererseits einen präsenten Geist mit Wohlbefinden. Postuliert also eine Verbindung  zwischen Konzentration und Gefühlslage.

Können wir westlichen Wissenschaftler auch Stellung nehmen zu dem Glauben des Ostens? Mentale Präsenz verlängert das Leben? Ja. Können wir. Verdanken wir der Nobelpreisträgerin Blackburn. Nobelpreis für Telomere. Sie wissen Bescheid.

Die Dame hat 239 gesunde Frauen studiert.

 

  • Die einen berichteten, dass sie sich nur schwer konzentrieren könnten, ständig abschweifen würden, nie bei der Sache wären.
  • Die anderen konnten (durch Übung?) sich sehr lange konzentrieren, bei der Sache bleiben.

 

Bei beiden Gruppen wurde die Telomere-Länge bestimmt. Sie wissen: je länger, desto länger lebt der Mensch. Leider verkürzen die Telomere sich ja im Lauf des Lebens. Gefunden hat Frau Professor Blackburn, dass

 

Menschen mit der Fähigkeit anhaltender Konzentration längere Telomere hatten.

 

Bestätigt damit die Annahme östlicher Kulturen. Frag ich mich immer: Wozu müssen wir etwas wissenschaftlich bestätigen, was doch ganz offensichtlich ein Fakt ist. Wie wohl sind die östlichen Kulturen zu dieser Erkenntnis gekommen? Sie haben halt hingeguckt. Aber nun ja: wir haben nun mal beschlossen, nur „echten Studien“ zu glauben.

Fazit: Sie sollten lernen, bei der Sache zu sein. Wenn Sie etwas lesen, wirklich zu lesen. Wenn Sie Autofahren, wirklich Auto fahren (denken Sie kurz nach!). Wenn Ihnen die Kinder abends in die Arme rennen, in diesem Moment bei den Kindern zu sein und nicht … bei der Arbeit, die noch auf Sie wartet. Sie verstehen mich.

Und wie man das lernt? Hatte ich Ihnen verraten. Durch Mantra-Meditation. Sie wiederholen einfach ein Wort. Immer wieder. Funktioniert anfangs nur schwer, wird durch tägliche (nächtliche) Übung immer besser.

Erneut meine Frage: und was machen Sie mit diesem längeren Leben?

Quelle: Blackburn/ Epel: „Die Entschlüsselung des Alterns“ Seite 31