Verletzungen durchs Laufen sind häufig. Sind besonders häufig bei Laufanfängern – natürlich. Aber auch Menschen, die jahrelang Marathon laufen, fangen sich regelmäßig Verletzungen am Muskelapparat genauso wie an Gelenken ein. Eigentlich doch seltsam: Wenn Laufen das natürlichste der Welt sein soll, dürfte es doch keine Verletzungen geben, oder? Nachdenken. Das haben viele kluge Sportler und Orthopäden schon getan – und einen Hauptgrund für Verletzungen herausgearbeitet: zu schwache Fußmuskeln. Also nicht Waden- oder Oberschenkelmuskeln, nicht „schwache Knorpelstrukturen“, sondern die Fußmuskulatur sein in der Regel nicht so ausgebildet, wie sie das bei jedem laufenden Tier ist. Damit leidet die Bewegungskontrolle, man drückt nicht richtig ab, man läuft leicht schief, gewöhnt sich Schonhaltung an und so weiter.

Laufen ohne Verletzung wäre eine Selbstverständlichkeit, wenn Ihre Fußmuskeln genauso trainiert wären wie die übrige Muskulatur. Sind sie aber nicht. Waren sie nie. Denn Sie haben jegliches Fußmuskeltraining Ihr ganzes Leben lang höchst erfolgreich unterbunden. Mit toten Tierhäuten. Mit Schuhen. Die jegliche natürliche Bewegung einfrieren. Tja. Was tun? Back to the roots.

Laufen Sie barfuß. Studien zeigen, Barfußläufer haben seltener Beschwerden in den unteren Extremitäten. Mögen Sie nicht? Dann funktioniert´s vielleicht nach dem Motto des weltweit größten Sportschuhherstellers Nike: „Run natural!“ Und: „Wenn nicht barfuß, dann so barfuß wie möglich.“ Prompt hat Nike “naturnahe“ Laufschuhe entwickelt.

„Der Schuh ist eine Fußverkümmerungsmaschine.“
Sebastian Kneipp

Quelle: Der kleine Lauf - Coach (Heyne)