Ein entscheidender Gedanke, den Sie sich ganz tief einprägen sollten. Gene sind ein Fakt. Einverstanden. Entscheidend aber ist, ob sie aktiv werden, ob sie wirken. Und das… haben Sie in der Hand.

Ein außerordentlich glücklicher Gedanke, der mir die Genforschung im Nachhinein sympathisch gemacht hat. Wie gesagt:  Im Nachhinein.

Dazu noch einmal aus dem neuen Büchlein „Der Schlüssel zur Gesundheit“. Zitat:

„… nachdem wir eigentlich wissen sollten, dass ein Gen an sich überhaupt keine Bedeutung hat. Das stellt Prof. Ernst Peter Fischer in seinem Büchlein 2011 sehr deutlich klar, nämlich dass es mit der Gesundheit überhaupt nichts zu tun hat, ob man nun ein bestimmtes Gen hat. Oder nicht hat. Denn ein Gen vermittelt bloß eine Information. Sodass eine Eiweißkette hergestellt werden kann. Mit Aminosäuren in einer bestimmten Reihenfolge. Nicht mehr und nicht weniger. Damit diese Eiweißkette aktiv werden kann, muss sie sich im nächsten Schritt entfalten. Sie muss besondere Strukturen annehmen. Und jetzt kommt´s:

„Die dazugehörige Faltung erfolgt dabei nachweislich nicht mehr nach den Vorgaben der Gene, sondern in Abhängigkeit von dem Milieu, in dem sich das Genprodukt befindet.“

Der gesamte Vorgang, schreibt Fischer, läuft mit schöner Unregelmäßigkeit ab. Dahinter steckt weder ein Programm noch ein Programmierer.

Milieu dürfen wir mit Lebensstil übersetzten. Bewegung, Ernährung, Denken. Das hatte Dean Ornish, Mitglied der medizinischen Fakultät der Universität von Kalifornien in San Francisco, ja längst bewiesen, als er mit Hilfe dieser Interventionen Krebs praktisch abgeschaltet hat. 

Noch einmal: Gene an sich sind wertfrei. Ob sie aktiv werden, ob sie wirken, liegt an äußeren Faktoren. Wenn ein Mensch das Glück hat, sich ökonomisch in einigermaßen sicherem Fahrwasser zu bewegen, wenn er ein einigermaßen gesundes Wohnumfeld hat, ein stabiles und freundliches soziales Milieu, vielleicht sogar noch einen Job, der im Freude bereitet. Wenn es ihm dann außerdem noch gelingt, morgens regelmäßig seine Laufschuhe auszuführen, im Supermarkt einen Bogen um Junkfood zu machen und regelmäßig seinen Stresspegel zu senken – dann, ja dann wird er praktisch unsterblich. Jedenfalls nicht mehr so leicht krank. Und sieht nicht mehr viel zu früh viel zu alt aus.

Wirft man einen Blick in eine beliebige Reha-Klinik, dann sieht man dort Menschen, denen ein „genetisch korrektes Leben“ nicht gelungen ist. Warum es nicht gelungen ist, dafür gibt es viele Gründe. Nicht nur individuelle.

Die Gene jedenfalls, die Gene sind nicht der Grund.

Sondern die Regulation der Genaktivität, die jeder von uns ein gutes Stück weit selbst in der Hand hat – ist die entscheidende Regelgröße für Gesundheit.

Ganz wichtig: Kein Mensch verlangt von Ihnen, perfekt zu leben. Wirklich all die Forderungen der Natur – Bewegung, Ernährung, Denken – zu 100% zu erfüllen. Mir hat allein schon das Wissen, dass wir unser Leben, unsere Gesundheit selbst einrichten können, den Blick auf mein eigenes Leben, den Blick auf die gesamte Medizin in glücklicher Weise völlig verändert.

 

So entstand Frohmedizin.