Kennen Sie Georg von Schrader? Sollten Sie aber. Eines der so raren, authentischen Vorbilder. Schmalhüftig, muskulös und mit dem in Deutschland ach so seltenen wachen Blick, von dem ich immer so schwärme.

Georg von Schrader ist ein Vollblutathlet. 72 Jahre. Hat soeben erneut den Ironman in Hawaii bestanden. Mit ein bisschen bangem Herzen, weil er sich kurz zuvor beim Ironman in Regensburg nach einem Sturz nicht nur das Handgelenk gebrochen, sondern sich dummerweise im Oberschenkel ein Muskelbündel zerrissen hatte.

Na und?

Auch er kennt Emil Zátopek: "dazwischen wird gerannt", heißt übersetzt "das Leben wird gelebt. Gefälligst!". Sie merken schon, Georg ist meinem Herzen nah. Der hat immer so eine Art, mir während des Ironman unvermutet zu begegnen und über neuste Erlebnisse zu plaudern! Während ich nicht mehr weiß, woher das nächste bisschen Luft kommen soll ...

Georg ist lebensklug. Er weiß soviel mehr als Sportmediziner, als Professoren, sogar von der Sporthochschule Köln. Weshalb der mehr weiß? Weil er alles über den Körper weiß, was es zu wissen gibt. Er hat es nämlich ... erlebt!

Bei der letzten medizinischen Untersuchung wurde er erneut gewarnt. Von den Sportmedizinern. Er hätte zu hohes Cholesterin, er hätte schon Kalkablagerungen in den Blutbahnen, er müsse Cholesterinsenker, also Statine schlucken. Und er müsse Aspirin einnehmen. Zur Blutverdünnung. Auf solche Ratschläge antwortet Georg von Schrader lebensklug: "Hm. Meinen Sie?" Und dann joggt er vom Institutsgebäude zu seinem Rennrad und fährt wieder heim. 30 km. Mit 72 Jahren.

Georg von Schrader weiß. Zu den Statinen: www.drstrunz.de, News vom 30.08.2006. Zum Aspirin: www.drstrunz.de, News vom 02.08.2006.

Also nicht nur lebensklug, sondern auch gescheit. Daran könnte sich der eine oder andere Arzt von der Sporthochschule Köln ein Beispiel nehmen.

PS: Im TV am 11. Januar bei WDR, 21 Uhr, Quarks & Co.