Metastasierende Krebszellen beziehen ihre Energie aus der Glukosevergärung (nicht Verbrennung, also ohne Sauerstoff) und schaffen sich so Vorteile gegenüber gesunden Zellen. Denn für die Vergärung benötigen sie keine Mitochondrien und leben somit unabhängig von diesen Energiekraftwerken. Werden damit unempfindlicher gegen Strahlung und Chemotherapie.

Glücklicherweise bedeutet diese Tatsache aber auch einen entscheidenden Nachteil für die Krebszellen: Sie werden zu Zuckerjunkies. Denn ohne die Energie aus den Mitochondrien bleibt der Tumorzelle nur noch das ATP aus dem direkten Glukoseabbau. Das liefert aber wesentlich weniger Energie. Deswegen braucht die Tumorzelle viel, viel mehr Zucker. Gemessen 31 mal mehr.

Deshalb kann man durch Verzicht auf Kohlenhydrate (weniger als 100 g pro Tag) den Tumorzellen den Nährstoffhahn abdrehen. Das wussten Sie bereits.

Isst man weniger Kohlenhydrate, sind natürlich die gesunden Zellen mehr und mehr auf die Fettverbrennung angewiesen. Zwangsläufig. Und dabei entstehen hoch willkommene Ketonkörper wie Azetessigsäure. Jetzt kommt's: Diese Ketonkörper hemmen zusätzlich die Glukoseverwertung und damit die sowieso schon kritische Energiegewinnung der Krebszelle. Dem armen Ding geht die Energie aus.

Kann man beweisen: 7 verschiedene Krebszellentypen wuchsen im Labor in Anwesenheit solcher Ketonkörper deutlich langsamer, obwohl man ihnen ausreichend Zucker gab.

Fazit: Sie, liebe 25 Millionen deutsche Mitbürger, können ihre aggressiven Krebszellen sogar doppelt aushungern: Indem Sie auf Kohlenhydrate verzichten, und indem Sie mehr gesunde Fette zu sich nehmen. Bei deren Abbau reichlich Ketonkörper entstehen, welche das Wachstum der Tumorzellen weiter unterdrücken. Mehr gesundes Fett macht also gesund. Leider interessiert Sie das Wort gesund kaum. Drum bleiben wir bei dem schönen, suggestiven und motivierenden Buchtitel

"Fit mit Fett"

bei Heyne. Sollten Sie längst gelesen haben.