Ein Buchtitel. Neu. Eine Gebrauchsanleitung von Mark Maslow. Ingenieur, Kraftsportler, Fitnesscoach. Was für ein Titel, habe ich gedacht: „Looking good naked“

Endlich. Endlich spricht einer es einmal aus.

Die zentrale Idee meiner persönlichen Lebensphilosophie. Seit Kindheit. Wir wurden humanistisch erzogen. Wir hatten die griechischen Statuen vor Augen: Schlank, muskulös, fit. Uns wurde eingehämmert, dass nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnen kann.

  • Wie war das? Ein Drittel der Deutschen fallen im Laufe des Lebens in Depression? Fällt da niemandem etwas auf?

Dann haben wir David von Michelangelo (in Florenz) besichtigt und wussten Bescheid. Die Griechen haben ja sogar ein Spezialwort, in dem schön und gut vereint sind. Das eine bedingt das andere. So wurden wir erzogen, so habe ich es immer geglaubt.

So habe ich Kleidung begriffen. Als Täuschung. Als Betrug. Als Lüge. Klassisches Beispiel – nehmen wir bekannte Persönlichkeiten – Claudia Roth. Aber auch ein Altmaier, eine Nahles, eine Frau Dr. Merkel verhüllen. Ich stelle mir diese Persönlichkeiten zu allererst immer nackt vor. Und ……weiß Bescheid.

Die passen nicht zu dem Ideal, das mir am Humanistischen Gymnasium gepredigt wurde. Und das ich, ob ich nun wollte oder nicht, übernommen habe.

Das Ganze kann man auch positiv beschreiben. Steht in Kanada auf dem Siegertreppchen neben mir die Gewinnerin der Frauen. Eine zierliche Persönlichkeit von etwa 1.60 m. In Schlabber T-Shirt, in kurzer Schlabberhose, mit alten Turnschuhen aber mit …..schmalen, muskelharten, fettfreien Waden. War damals höchst beeindruckt. Die darf sich Schlabber-Kleidung erlauben: Denn ich habe den Körper dahinter gesehen: Glatt, straff, nur Muskeln, in Ihrer Sprache dünn, mit Waschbrettbauch.

Die Kernfrage ist doch: Sind wir Persönlichkeiten, sind wir Menschen, oder… nur Kleiderständer. Dann freilich wäre der „Inhalt“ gleichgültig.

Die Sportlerin jedenfalls war im griechischen Sinne ein optischer Genuss. Im griechischen Sinne bei klarem Verstand. Mit gesunden Gedanken. Zwangsläufig. Das liegt übrigens schon an der vermehrten Gehirndurchblutung durch den Sport.

„Looking good naked“. Eine glänzende Anleitung, dazu 60 Rezepte aus der „Powerküche“. Klar strukturiert, durchdacht. Typisch Ingenieur.

Laut Foto tut der Verfasser auch das, was er predigt. Ist ja selten genug.

PS: Bevor Sie die Rezepte kritisieren: Hier spricht kein Arzt. Hier geht es nicht um kranke Menschen wie bei mir. Hier geht es um praktikable Anleitungen, „naked good zu looken“.