Amüsieren Sie sich doch einfach bitte mit. Solange Sie nicht selbst betroffen sind, also an der Fettsucht, kaputten Gelenken, Bluthochdruck, Diabetes, kurz: dem Metabolischen Syndrom leiden, wenn Sie also schlank, fit, sportlich, lustig und gesund sind, dann

amüsieren Sie sich einfach mit.

Gestern hatte ich Ihnen über die Petition an die DGE berichtet. Von zwei „Fachfrauen“. Im Ärzteblatt lese ich darüber

    „Das könnte der letzte Tropfen sein, der das Fass endgültig zum Überlaufen – sprich zur Überarbeitung der Empfehlungen – bringt.“

Können Sie und ich nur lächeln. Es geht hier selbstverständlich um die Kohlenhydrate. Um nichts anderes. Da soll sich etwas ändern? Da soll wissenschaftliche Wahrheit „Kohlenhydrate sind völlig überflüssig“, also Biochemie, sich durchsetzen? Na, dann lesen wir einfach weiter und finden auch gleich die Lösung.

    „Die Petition ist an eine Vielzahl von Ministerien und Institutionen gerichtet. Allein Zahl und Inhalt der Kommentare im Internet bezeugen, dass die beiden Expertinnen einen Nerv getroffen haben.

    Auch die Deutsche Gesellschaft für Adipositas (DGA) plädiert dafür, die Empfehlungen der DGE zu aktualisieren.

    Die DGE hat bereits reagiert. Sie sieht den GKV-Spitzenverband und die zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) in der Verantwortung, da diese die Vorgaben des Leitfadens Prävention zu streng auslegen würden.“

Verstanden? Gelacht? Ist das nicht herrlich? Im letzten Satz steht schon all das, was jetzt kommt: NICHTS.

Da steht, dass die DGE ihren Leitfaden für völlig richtig hält. Da muss nichts geändert werden. Kohlenhydrate 55 - 60% gehören zum Leben.

Nur würden der Krankenkassen-Spitzenverband und eine zentrale Prüfstelle die Vorgaben dieses Leitfadens „zu streng auslegen“.

Also reine Auslegungssache.

Wie legt man denn „55 - 60% Kohlenhydrate“ aus? Oder: Anders aus? Ich bin einfach nur überwältigt von dieser Raffinesse.

Frau Dr. Merkel könnte sich eine ganz dicke Scheibe abschneiden von der taktischen Wendigkeit der Präsidentin unserer DGE. Ein Foto dieser bewundernswerten Frau Professor hatten Sie ja schon gesehen (News vom 15.03.2017).