Natürlich gibt es Unterschiede. Unterschiede bereits bei 10-jährigen Kindern. Himmelweite Unterschiede in der Gedächtnis- und Lernleistung. Fragen Sie nur einmal irgendeine Lehrerin, einen Lehrer.

Und natürlich beeinflussen "Veranlagung, Erfahrung, Umweltfaktoren und sozioökonomische Faktoren die Gehirnentwicklung", so Prof. Kramer von der University of Illinois. Wenn ich schon das Wort sozioökonomisch höre ... Ich dachte immer, ich sei als Kind in bitterer Armut aufgewachsen. Natürlich hätte ich mich besser gefühlt, wenn mir jemand gesagt hätte, ich sei nicht arm, sondern sozioökonomisch benachteiligt gewesen.

Aber zurück zum Thema: Aus Tierstudien wissen wir, dass körperliche Aktivität im Hippocampus neue Zellen bildet. Sie erinnern sich: Der Hippocampus ist das Gedächtniszentrum. Da wird gelernt. Da wird das Kurzzeit- auf das Langzeitgedächtnis umgeschaltet. Ein entscheidender Vorgang bei der Ausbildung, der Bildung Ihrer Kinder.

Auch bei älteren Erwachsenen hat man längst festgestellt, dass mehr Fitness auch einen größeren Hippocampus bedeutet. Dass mehr Fitness ein besseres Gedächtnis bedeutet.

Aber bei Kinder?

Das hat jetzt erstmals Prof. Kramer untersucht und bewiesen: Fitte Kinder hatten einen um

12% größeren Hippocampus

als untrainierte Kinder (Kernspin!). Diese 12% sind erstmals eine Zahl zu diesem alles entscheidenden Thema. Ein Thema, dass natürlich auch mein und Ihr Leben bestimmt. Das A und O von uns Kopfarbeitern.

Weshalb diese Untersuchung bei Kindern so wichtig ist? Weil wir als politisch interessierte Menschen ganz genau wissen, dass wir Veranlagung, Umweltfaktoren und Armut, welche offenbar die Gehirnentwicklung beeinflussen, nur schwer in den Griff kriegen.

Dagegen ist Rennen, Herumrennen ein vergleichsweise einfaches, aber offensichtlich höchst wirksames Mittel, die Gehirnentwicklung, die Lernleistung, das Gedächtnis unserer Kinder dramatisch zu verbessern.

Weiß das unsere Bildungsministerin? Weiß die um die zentrale Bedeutung von Sport?