ist wirklich eine Wunderpille. Wieder mal eine. Da finden Sie Sensationsmeldungen zuhauf.

Auch in hochseriösen Zeitschriften wie im Fachmagazin „Cell“. Ein Beispiel:

 

"Eine normale Labormaus schafft auf einem Laufband ungefähr 1 Kilometer ehe sie

erschöpft zusammenbricht. Mit Resveratrol rannten sie doppelt so weit."

 

Und dieses doppelt so weit kann man sogar wissenschaftlich begründen: Beim Laufen war

der Puls niedriger (etwas sehr Erwünschtes). Und in den Muskelzellen waren mehr

Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen.

 

Ist das nicht phantastisch? Her damit. Wo gibt's Resveratrol. In jeder Apotheke. Zuerst

gefunden in roten Trauben. In Rotwein. Oh!

 

Ganz typisch aber für Wunderpillen jeder Art ist die Dosis. Ist die erforderliche Menge. Diese

Wundermäuse bekamen nämlich 400 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Hieße für Sie mit

Ihren 60 Kilogramm: 24 g täglich.

 

Die Tabletten in der Apotheke enthalten so 0,2 bis 2,0 mg. Pro Stück. Sie müssten also nur

12.000 Tabletten täglich zu sich nehmen. Oder 1.600 Liter Rotwein. Täglich.

 

Jetzt wissen Sie, weshalb ich mich täglich amüsiere. Lachen Sie einfach mit. Und lernen Sie.

So ist das nämlich fast immer mit diesen Wunderpillen. Bloß erklärt man Ihnen das mit der

Dosis eben nie so deutlich.

 

Das in Wahrheit Faszinierende an dieser Story ist das „niedriger Puls, mehr Mitochondrien“.

Das kriegen Sie selbstverständlich auch ohne Resveratrol. Einfach nur durch Laufen. Durch

tägliches Laufen. In wenigen Wochen.

 

Erinnert mich so an Herzkatheder und Stent. An Dilatation. An das Aufdehnen von verengten

Herzkranzgefäßen. Kann man mit hohen Kosten in der Klinik machen. Kann man natürlich

auch kostenlos zu Hause. Indem man läuft. Täglich läuft. Alles längst bewiesen. Nachzulesen

in „77 Tipps für ein gesundes Herz“.

 

Immer der gleiche ... Betrug.