Wie reagieren Sie eigentlich auf solche Nachrichten? Sagen Sie spontan "unglaublich"? Oder
trösten Sie sich mit "immerhin!"?

Da hat man in der HSK‐Klinik Innere Medizin in Wiesbaden eine Entdeckung gemacht.
Beschrieben von Herrn Prof. Christian Ell:


"Die ersten Untersuchungsdaten zu Sport und Krebs sind so gut,
dass man fast schon sagen könnte, Sport ist besser als jedes
Medikament."


Hat er herausgefunden. Ganz neu!!!! Zu seiner großen Überraschung. Herausgefunden, dass
Sport nicht nur Müdigkeit und Erschöpfung beim Krebspatienten, nicht nur Angstzustände
bekämpft, sondern die


"Tatsache, dass 30% bis 40 % der Teilnehmer
nicht wieder erkrankt."


Eine ziemliche Sensation. Wenn man das so liest. Und deswegen werden dort
Sportangebote für Krebskranke organisiert.

Ja, wo leben wir eigentlich? Im schwarzen Urwald? Oder in einem der gescheitesten Länder
dieser Welt? Könnten Sie sich fragen. Ich weiß dazu ein bisschen mehr. Ich weiß, was
passierte, als ich vor 29 Jahren begann, jedes Wochenende laut zu verkünden "dem Krebs
können Sie davonlaufen". Die empörten Reaktionen von allen Seiten.

Drum reagiere ich heute auf ach so neue Entdeckungen, wie sie Prof. Christian Ell
beschreibt, mit einem "immerhin". Wird ja langsam. Was lange währt, wird endlich gut.

Noch ein kleiner Spaß? Bisher ja Theorie. In der Praxis werden Erkrankten aus
Wiesbaden und Umgebung eine Trainingseinheit pro Woche angeboten. Kostenlos. Eine!
Und die Kosten trägt eine Stiftung. Also einmal pro Woche "eine volle Stunde lang Gehen"
kostet Geld. Muss eine Stiftung übernehmen.

Das ist Deutschland in Reinform. In solch einem Land, bei solch einer Denkweise fühlen wir
uns aufgehoben. Sind wir frei von mühseliger Eigenverantwortung ...