Jetzt schießen Sie schon aus Dänemark. Aus der Uni Kopenhagen. So Prof. Th. M. Larsen am 25.11.2010:

"Die Studienergebnisse sind nicht im Einklang mit europäischen Richtlinien zur optimalen Ernährung im Rahmen einer Diät. Um der Übergewichts-Epidemie Herr zu werden, sei es nun dringend nötig, nachzubessern."

Worum geht's? Was ist hier los? Immer das gleiche Thema. Übergewicht. Und immer die gleiche wissenschaftliche Feststellung: Die Richtlinien der DGE sind falsch. Prof. Larsen regt höflich an "nachzubessern". Er bleibt eben höflich.

Nur kommen wir jetzt an der Wahrheit einfach nicht mehr vorbei. In der sogenannten Diogenes-Studie wurden 772 Familien studiert. Übergewichtige Menschen. Die wurden zunächst einmal 8 Wochen lang um 11 Kilo abgespeckt.

Und dann ging's los: Wie kann man das neue Gewicht halten? Das wurde in fünf verschiedenen Anschlussdiäten studiert. Resultat:

"Wer nicht wieder zunehmen will, oder wer sein Übergewicht verlieren will, sollte viel eiweißreiche Nahrung essen und stärkehaltige Produkte meiden."

Heißt: Eiweiß macht schlank, Kohlenhydrate machen dick. Irgendwann kann man die Wahrheit nicht mehr vom Tisch wischen. Und dabei - für den Kenner - wurden hier nur verglichen die üblichen 13% Eiweiß (deutsche Bevölkerung) mit 25% Eiweiß. Wurden die Möglichkeiten also noch lange nicht nach oben ausgereizt: Ihre Vorfahren hatten ja 34% Eiweiß gegessen. Fette Neandertaler dürften also eher selten gewesen sein.

Fazit: Die derzeitigen Richtlinien sind falsch. Die Ernährungsberatung durch die offiziellen Dipl. oec. troph. in Volkshochschulen, in Krankhäusern, in der freien Praxis sind falsch. Die DGE sollte "dringend nachbessern".

Sagt Prof. Larsen im New Engl J Med am 25.11.2010 online.

PS: "Nachbessern" ist höflich für "das Gegenteil ist richtig".