Natürlich können Sie Ihre Wettkampfzeit vorher festlegen. Sie brauchen die gewünschte Marathonzeit, die Ironman-Finishing-Time ja nur im Unterbewusstsein zu deponieren. Dann wird sie wahr.

Banal. Schließlich wenden Sie diese Technik ununterbrochen an. Denken Sie doch einmal über die Finanzkrise, über Griechenland nach: "Kann man eh nix machen". Ihr Glaubenssatz. Stimmt. Wird wahr.

Die Technik wird dann besonders leicht zugänglich und praktikabel, wenn Sie täglich meditieren. Täglich in den Alpha-Zustand gehen. Wenn Sie täglich Zugang zum Unterbewusstsein haben. Wenn Sie es "gewohnt" sind. So wie ein Baum, wenn er klug ist, lange Wurzeln wachsen lässt in das Grundwasser. Und dann sehr stabil, sehr unabhängig von äußeren Einflüssen leben kann: Er ist ja mit der Wasserquelle, der Lebensenergie ständig in Verbindung. Kluger Baum. Hoffentlich sind Sie auch so klug: Haben sich einen Iamon-Reflex gebastelt. Erreichen Ihr Unterbewusstsein auch tagsüber, jederzeit, in wenigen Sekunden...

Dann nämlich brauchen Sie über den nächsten Wettkampf nur immer mal ein bisschen nachdenken. Nach dem Motto: Wie schnell soll's denn sein? Und werden sich im Ziel immer wieder verwundert die Äuglein reiben: Auf die Minute genau. Glauben Sie nicht? Na, dann mal los:

Ironman Neuseeland. Mein erster. Keine Ahnung. Hab ja nie Sport getrieben. Bin nie einen Marathon gerannt. Also habe ich herumgefragt. Da gab es in unserem Ort einen sehr guten Leistungssportler. Der hat beim ersten Ironman 10:30 h gebraucht. War damals (vor 1989) eine vorzügliche Zeit. Und ein Altersklasse-Kollege 13:30 h. Also was habe ich getan: Mir einen Mittelwert ausgedacht. 12 Stunden, knapp darunter, sollten es werden. Mit dieser Vorstellung bin ich dann nach Neuseeland geflogen. Und auf der Stoppuhr standen schlussendlich 11:55:16 h.

Ironman Europe. Ausnahmsweise Halbdistanz. Tja, die Hälfte von 12 Stunden... Das war mir zu langsam. Radfahren, so fühlte ich, kann ich die 90 km in 2:30. Wohl verstanden: Das war ein Gefühl, kein Wissen. Also habe ich mir knapp fünf Stunden vorgenommen. Für die Halbdistanz. Es hätten also etwa 4:57 h werden müssen. Pustekuchen. Die Radzeit hat mit 2:29:58 h zwar gepasst. Muss so sein. Aber die Gesamtzeit war... 5:07:44 h. Da stimmte was nicht.

Habe ich in Gedanken abgelegt. Nicht mehr darüber nachgedacht. Und erfahre 6 Monate später, dass die Laufstrecke nicht, wie von mir erwartet und "gefühlt" 21,1 km sondern eben 23,2 km waren. Ahhhhh-ja. Bei korrekter Halbmarathonstrecke wäre ich also etwa in 4:57, wie im Unterbewusstsein verankert, angekommen. Die Technik ist also noch ein bisschen raffinierter, als wir uns das so ausdenken.

Ironman Japan. Nun ja, ein bisschen besser als die knapp 12 Stunden in Neuseeland sollte es schon werden. Aber wie viel? Hab ich mich an meinem Neuseelandbegleiter Hubert Schwarz orientiert: Der hatte dort gebraucht etwa 10:30. Also habe ich mir das "einigermaßen kühn" auch vorgenommen. 10:30. Hab vorher darüber geplauscht im Freundeskreis. Und was kam heraus: 10:29:23. Streckenrekord AK.

Ironman Canada. Und was nun? Ein bisschen schneller. Einverstanden. Aber wie viel? Ich wusste um den bergigen Kurs. Also ganz vorsichtig: Wenn in Japan 10:30, dann jetzt 10:15. Nicht wissend, dass der Streckenrekord in meiner Altersklasse bei 10:45 lag. Hätte ich das gewusst, hätte ich mir 10:15 nie zu träumen gewagt. Natürlich nicht. Und was kam raus? 10:14:35 h. Neuer Streckenrekord. Sieg in der Altersklasse. Mit Weltbestzeit Marathon 03:10 h. Das musste so schnell gehen, weil ja sonst am Schluss nicht 10:14 gestanden hätte. Und ein Unterbewusstsein kann sich nicht täuschen.

Ironman Hawaii. Und was nun? Man nehme, so habe ich gehört, seine bisherige Bestzeit und addiere eine Stunde. Hawaii sei nun mal anders. Hitze, Wind usw. Also 11:15? Na, so alt bin ich noch nicht, habe ich gedacht. Habe viele Tage über meine Endzeit meditiert und schließlich einen Kompromiss geschlossen: Beim vorletzten mal 10:30, beim letzten Mal 10:15, also jetzt der Mittelwert: 10:22:30. Übrigens interessant: Bei dieser krummen Zeit eben nicht... "oder schneller".

Und was kam in Hawaii raus? 10:22.46 h. Wobei ich Dummerchen schon bei 10:19 kurz vor der Ziellinie...zusammenbrach. Nicht mehr weiter konnte. Mich mein Unterbewusstsein - "Du bist zu schnell, zu früh im Ziel!" - gestoppt hat. Und ich brav mit Bauchmuskelkrampf warten musste, bis ich... mich mit 10:22 über die Ziellinie schleppen durfte.

Reingefallen. Himmlisches Gelächter. In diesen letzten Sekunden vor der Ziellinie, in den letzten 22 Sekunden haben mich dann prompt zwei Sportler überholt. Aus meiner eigenen Altersklasse. Und das Thema "auf dem Treppchen in Hawaii" war erledigt. Tja - das war ja auch nicht programmiert...

Bedeutet: Diese Programmierung ist bindend. So oder so. Sie können sich sehr wohl auch falsch programmieren. Und genau dies tut der Normalmensch sein ganzes Leben: "Das kann ich nicht.", "Ich bin ein Pechvogel.", "Ich bin nun mal ein guter Futterverwerter." und "Ohne mein Glas Wein ist das Leben nicht lebenswert." Kennen Sie auch solche Programme?

Wieso ändern Sie die nicht?