hat er gestrahlt, der junge Mann. Mit dem gleichen Geburtstag wie ich. Wahrscheinlich sogar über alle vier Backen. Weil er von einem Herzspezialisten, einem Kardiologen so höchst ungewöhnlich gelobt worden war. Über 50, Seminar besucht, Läufer geworden. Vorfuß gelaufen. Vitamine und Eiweiß gefüttert und Lebensfreude und Lebensenergie getankt. Kennen viele von Ihnen. Nichts Besonderes.

Weil ihm aber gelegentlich das Herz sticht, stellt er sich – Vorsicht, er hat völlig Recht – im Herzzentrum Stuttgart vor. Dort sitzen wirkliche Könner. Und darf sich nach Abschluss der Untersuchung doch tatsächlich von dem dortigen Kardiologen anhören:

"Ungewöhnlich. Einzigartig. Solch elastische Gefäße (kann man genau messen) habe ich noch nie bei einem Patienten in Ihrem Alter gesehen. Die Elastizität sei (gemessen) präzise die eines 30 jährigen."

Das ließe auch ich mir gern erzählen. Da fühlt man sich bestätigt. Denn dass das vor dem täglichen Bewegen, vor der richtigeren Ernährung der Fall gewesen war, darf ja wohl bezweifelt werden. Also Erfolg der Epigenetik auf der ganzen Linie.

Jetzt kommt’s: Bittet der Kardiologe doch tatsächlich den Patienten, ihm sein Rezept möglichst genau aufzuschreiben. Also der Patient dem Arzt. Wie und wie oft er laufen würde, was er sonst noch trainieren würde, was er genau essen würde, welche Nahrungsergänzungsmittel usw. er einnehmen würde… Denn das, was er täte, sei "beispielhaft".

Könnte es sein, dass hier einem gestandenen Kardiologen sein eigenes Weltbild verrückt worden war? Wirklich beispielhaft!