Soeben wurden Dutzende von medizinischen Präparaten aus deutschen Apotheken zurückgezogen, weil zugrundeliegende Studien im Ausland nicht korrekt durchgeführt wurden. Oder einfach gefälscht waren. Womöglich sind tausende Medikamente betroffen.

Passt. Passt nahtlos zu der Entdeckung (News vom 07.11.2014), dass sogenannte wissenschaftliche Studien öfter mal glatt gefälscht sind. Zurückgezogen werden müssen. Zeichen unserer Zeit.

Ach wissen Sie: Das ist es doch gar nicht. In Wahrheit fußt unser sogenanntes medizinisches Wissen häufig auf Unredlichkeit. Ursache der ständige Zwang: „Publish or Perish“. Jeder wissenschaftliche Assistent an der Universität muss einfach publizieren. Sonst geht er unter. Und so entstehen sie, die Schrottstudien. Die sind ja gar nicht gefälscht. Entstehen zu oft nach dem gleichen Schema

da wird ein Fragebogen ausgeschickt. Und 15 Jahre später wertet man Statistiken aus. Was in den 15 Jahren mit den Probanden wirklich passiert ist…. Interessiert nicht.

Das Musterbeispiel einer Schrottstudie. Auf solchen Ernährungsstudien baut das Wissen der DGE auf. Nachweislich. Schließlich liegen die ja vor mir auf dem Tisch.

Zeichen der Zeit. Schreibt soeben Professor Wolfgang Donsbach, 65, von der Uni Dresden im FOCUS 52, 2014, Seite 118:

  • Nur 3 Prozent der Deutschen glauben, dass Politiker die Wahrheit sagen. Heißt andersherum: 97 Prozent glauben, dass die lügen.
  • Weniger als 10 Prozent der Deutschen glauben, dass Journalisten die Wahrheit sagen. Wir Deutschen sind gar nicht so dumm…

Und das begründet Professor Donsbach: „In der Tat haben die Medien in den vergangenen drei Jahrzehnten eine atemberaubende Veränderung hingelegt. Die Merkmale der „Boulevardisierung“ (Personalisierung, Negativismus, Skandalisierung) nahmen kontinuierlich zu und untergruben allmählich den seriösen Markenkern des Berufs.

So wie die Politikdarstellung in den Medien die Politikverdrossenheit anheizte, so feuerten diese Inhalte auch zurück auf die Medien selbst. Öffentlich-rechtliche Fernsehsender unterscheiden sich kaum noch von kommerziellen. Ehemals seriöse Abonnementzeitungen kaum noch von Boulevardblättern oder gar den kostenlosen Postwurf-Zeitungen. Die anfänglich von der Presse bereitwillig mitgemachte Umsonst-Kultur des Internet trat ein. Übrigens: Was nichts kostet, ist auch nichts wert.“

Fazit: Eigenverantwortung. Sie sind auf sich selbst gestellt. Und wenn Sie einem Mitmenschen glauben, dann gucken Sie sich den vorher bitte genau an. Mein (ganz persönliches) Prinzip: Einer Frau Andrea Nahles glaub ich nicht.