Forum: Bluttuning - Bleibelastung
Hallo allerseits,
bei meiner Frau ist nun u.a. eine Bleibelastung nachgewiesen (43 µg/l). Nun sind wir dabei das anzugehen.
Ich habe hier im Forum auch schon relevante Einträge gefunden gehe die Hinweise und Links durch.
Auf eine Frage habe ich noch keine guten Hinweise gefunden: geht die Belastung eigentlich mit der Zeit alleine zurück, wenn man der Quelle nicht mehr ausgesetzt ist?
Wir sind natürlich auch auf der Suche nach der Quelle, aber ich denke mir: wenn die einmal erworbene Belastung nicht alleine sinkt, kann ja die Exposition auch schon relativ lange zurück liegen und wir haben bei der Quellensuche gar keine Chance.
Mein eigner Wert liegt bei 16, wenn die Belastung aus dem gemeinsamen Umfeld kommt hätte ich eine höhere Belastung erwartet.
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
eine akute Bleivergiftung ist im Vollblut nachweisbar - hier kann man von einer Exposition vor 3-5 Wochen ausgehen. Das bedeutet aber nicht, dass das Blei danach einfach weg ist, sondern das es z.B. in Organe eingelagert wird und daher nicht mehr im Blut zirkuliert. Die Exposition kann z.B. im Altbau über alte Rohre stattfinden. Oder durch alte Farben und Lacke. Hier wäre ein Unterschied zwischen dir und deiner Frau denkbar, wenn Sie z.B. Leitungswasser (oder Tee/Kaffee zubereitet mit Leitungswasser) trinkt und du nicht. Oder Sie den alten Lack abgeschliffen hat und du nicht.... Es kann also unterschiede geben, auch wenn ihr im gleichen Haus lebt. Außerdem ist die Entgiftungsleistung individuell. Eine weitere Expositionsmöglichkeit ist die Nahrung, sowohl die Nahrung selbst, als auch die Verpackung. Rauchen (auch Passiv) ist ein weiterer möglicher Grund.
Laut Dr.Mutter ist die Ausleitung mit Chelatbildnern die effektivste Möglichkeit das Blei loszuwerden. Dies gehört in erfahrene Hand.Aus der Strunz-Palette wären Gluthaion, Alpha Liponsäure, Vitamin C und E sowie Selen zu nennen, die bei einer Schwemetallbelastung verwendet werden können.
Beim Thema Entgiftung ist immer zu beachten, dass die Stoffe nicht nur gelöst, sondern auch abtransportiert werden müssen und es generell Sinn macht die Entgiftungsorgane zu unterstützen und zu stärken.
Falls das Thema Rohre/Trinkwasser zutreffen könnte, könntest du eine Trinkwasseranalyse machen lassen z.B. bei Ganzimmun, aber bestimmt auch bei ganz vielen anderen Laboren möglich...
Robert K hier aus den News hat selbst diverse Ausleitungen hinter sich. Beschreibt er ausführlich in seinen Büchern.
Schreib ihn doch mal an. Bei ihm war Blei auch immer wieder präsent. Er vermutet es durch die Luft, da Benzin lange Blei enthielt.
LG Caddel
Hallo Sany,
danke dir. Die erste Messung ist deutlich länger her als 3-5 Wochen. Wenn der Blut-Wert nicht runtergeht, wäre die Schlussfolgerung, dass sie der Quelle immer noch ausgesetzt ist. Wir suchen auch schon aktiv, aber das einzugrenzen ist wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden.
Häusliche Umgebung Baujahr 2008, d.h. Themen wie alten Bleirohre etc. fallen weg. Wasserproben haben wir trotzdem machen lassen, negativ (auch auf Arbeit an allen gängigen Zapfstellen). Die Auswertung bieten die Berliner Wasserbetriebe zum Glück an.
Wir versuchen also erstmal zu analysieren, wo das herkommen kann (solange die Exposition noch gegeben ist, machen ja auch Themen wie Ausleitung keinen Sinn).
Wir hätten eben gedacht die Arbeitsumgebung (da wir in den Werten so sehr unterschiedlich sind). Dort geht man der Sache auch parallel nach. Andererseits haben wir jetzt einen guten Datenpunkt: 5 Wochen nicht auf Arbeit gewesen (komplett remote und Urlaub) und kein Abfall des Messwertes. Hätten wir erwartet, wenn es aus der Arbeitsumgebung kommt.
Also doch im privaten Umfeld gucken. Möglichkeiten gibt es viele. Wir gehen systematisch Unterschiede zwischen uns durch, aber selbst das kann auf eine falsche Fähre locken, denn vielleicht nehme ich es nur nicht so auf wie sie.
Ich habe gelesen, dass die Aufnahme aus der Luft sehr viel stärker als oral sein soll. Hilft aber auch nicht wirklich zur Eingrenzung.
Es bleibt noch sehr unübersichtlich. Wir gehen im Moment nach der Zeit der ersten Auffälligkeit / Messung und versuchen auszudefinieren, was hat sich seitdem in unserem Umfeld geändert und speziell für sie.
@Caddel: danke dir, ja, Robert habe ich auf dem Schirm.
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
beim Knochenabbau (Osteoporose) ist der Blutwert auch erhöht: z.B. weit zurück liegende Bleiexposition. Bei Frauen wird u.a. wegen der Hormonumstellung vermehrt Osteoporose beobachtet. Durch den reduzierten Knochenabbau mittels Vitamin A/D/K2 kann der Blutwert evtl. reduziert werden. Viel Erfolg!
Roger
Hallo Uwe,
da ich selbst von erhöhter Schwermetallbelastung betroffen bin, ist mir noch etwas eingefallen, wonach man vielleicht mal schauen sollte.
Bleibelastet könnten z.B. glasierte Keramiken sein, die Glasur gibt dann vor allem bei sauren Flüssigkeiten Blei ab. Manchmal bringt man sich sowas ja von einer Reise mit. Auch Kosmetika können bleibelastet sein. Blöderweise betrifft das auch Naturkosmetik, Kräuterkosmetik. Vielleicht trinkt Deine Frau aus einer nur ihr gehörenden Keramiktasse oder benutzt spezielle ayurvedische Kosmetik?
Nur als weitere Idee. Es gibt soviele Möglichkeiten, aber Ihr sucht ja nach etwas, was nur Deine Frau betrifft.
Ich hab keine Ahnung, ob auch genetische Besonderheiten dazu führen können, dass der eine Blei besser ausscheiden kann als ein anderer. Vielleicht sollte man auch da mal nachforschen.
Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Erfolg!
Viele Grüßen Elli
Hallo Uwe,
Du schreibst, es mache ja keinen Sinn auszuleiten solange man die Quelle der Bleibelastung nicht gefunden habe. Das ist falsch. Ehe man nämlich noch mehr aufstapelt und das System belastet, sollte man sich schon mal ums "Loswerden" kümmern.
Die Hauptquelle für die Bleibelastung ist das Benzin. Denn: Halbwertzeit von 30 Jahren (also genau so bescheiden wie mit dem Quecksilber in den Gehirnen) Bleibt also im Staub und dem Sand in unseren Städten vorrätig. Heute nimmst Du das auf über Zigarettenrauch, Bier, Wein, eventuell auch Fleisch und Gemüse. Lagert sich in den Knochen ein.
Ich würde erst mal mit Alpha Liponsäure beginnen, 2x600mg. Ich würde dazu auch ein Lymphmittel nehmen und natürlich viel trinken.
Alles Gute!
Carmen
Hallo Uwe,
ich habe noch einmal Nachgelesen und Zitiere hier mal zum Thema Analyse im Vollblut:"Schwermetallbelastungen sind in einem Zeitraum von wenigen Tagen bis Wochen nach einer Exposition im Vollblut nachweisbar. So gilt der Bleigehalt im Vollblut als bester Parameter für die Feststellung einer akuten Bleiexposition in den letzten 3-5 Wochen, da Blei zu ca. 95% an der Erythrozytenmembran gebunden ist....." weiter...."Für den Nachweis von Metallbelastung sind Serumanalysen weniger geeignet.....Darüber hinaus ist zu beachten, dass viele Metalle aufgrund ihrer kurzen Halbwertzeit und Bindung in den Geweben dem Nachweis im Serum entgehen.".....weiter heißt es "...zur Abklärung einer chronischen Schwermetallbelastung konnten bisher nur Mobilisierungstests herangezogen werden...." Quelle: "Spezielle Labordiagnostik" 2.Auflage - Elsevier (Kirkamm/Zickgraf/Martin)
Insofern wäre meine Schlussfolgerung daraus, dass bei bestehender hoher Blutanalysewerten die Exposition auch weiter zu bestehen scheint.
Der Unterschied eurer Werte erklärt sich natürlich am leichtesten über unterschiedliche Exposition. Laut Burgersteiner (TRIAS) setzt sich unsere "normal" aufgenommene Bleimenge aus 75% Nahrungsmitteln, 15% Trinkwasser und 10% Atemluft zusammen....
Besonders belastet sind Pflanzen (Obst/Gemüse) oder Tiere (die diese Pflanzen fressen), Pilze (!) welche an Hauptverkehrsadern wachsen/leben (über die immer noch bestehende, hohe Bodenbelastung durch das bleihaltige Benzin). Früher wurde in der Landwirtschaft auch belasteter Dünger und Klärschlämme eingesetzt - auch diese Böden werden heute noch besonders belastet sein. Tomatenmark ist auch ein Produkt das hohe Werte aufweisen soll...
Weitere Expositionsquellen die eher individuell sind, können sein (wie von Elli geschrieben) Geschirr (Bleikristall, Keramik mit bleihaltigen Farben - oft Mitbringsel aus dem Ausland), Lippenstift, Haarfärbemittel (Bleiacetat), Tattoofarbe (vor allem in den Farben gelb, grün und weiß oder als Zusatz) oder aber auch Munition (z.B. bei Polizisten/Bundeswehr ein Thema die ja auch zu Übungszwecken mit Munition zu tun haben...). Ein interessanter Fakt, den man wahrscheinlich auch nicht auf dem Schirm hat: "Um den Verkaufswert von Drogen (z.B. Cannabis, Opium) zu steigern, wird zur Erhöhung des Gewichts Blei beigemischt, was zu akuten und chronischen Bleivergiftungen führen kann,..." Quelle: Klinische Chemie und Hämatologie (Lichtinghagen/Schff-Werner)
Der Unterschied Eurer Werte kann aber auch mit einer anderen "Ausgangslage" zusammenhängen. Gegenspieler von Schwermetallen sind z.B. Zink und Selen - je besser alle Nährstoffdepots aufgefüllt sind, desto schwerer haben es Schwermetalle sich anzulagern. Sie werden dann besser wieder ausgeschieden.
Bei der Schwermetallbelastung geht es auch um die kumulative Gesamtbelastung, also voll das Fass ist....
Wie du richtig schreibst ist die Suche nach der Ursache sehr komplex und kann daher dauern... Natürlich ist es wichtig die Ursache zu finden und abzustellen. Bis dahin sollte man meiner Meinung nach (im Hinblick auf die möglichen Folgen die entstehen können, wenn das Fass überläuft) dafür Sorgen, dass sich nicht noch mehr aufstauen kann.
Hier wäre natürlich auch ein wichtiger Aspekt, ob das eher ein Zufallsbefund war oder es konkrete Sympthome gibt. Insbesondere wenn Sympthome bestehen, würde ich nicht warten, sondern handeln.
Abgelagerte/eingelagerte Schwermetalle in den Organen und Knochen werden meinen Informationen nach am schnellsten und effektivsten mit Chelatbildnern ausgeleitet... dies ist aber erstens etwas für einen erfahrenen Therapeuten und zweitens auch nicht ohne Nebenwirkungen... Die Chelattherapie bindet nicht nur Schwermetalle, sondern auch Nährstoffe, weshalb hier auch wieder ein Problem entstehen kann - wie gesagt.... erfahrener Therapeut ist hier gefragt.
Prinzipiell gibt es aber einige Dinge die weniger Radikal (dennoch auch mit Nebenwirkungen möglich) funktionieren und vielleicht dafür sorgen könnnen, dass das Fass nicht überläuft....:
Generell gilt es alle Entgiftungsorgane zu stärken und zu Unterstützen - ganz wichtig Nieren und Leber. Viel Trinken!
Nährstoffe auffüllen (generell am Besten keine Defizite) Selen, Zink, Kalzium, Vitamin C, schwefelhaltige Aminosäuren, Vitamin E,...
Schwefelhaltige Pflanzenextrakte und Algen haben eine schwermetallausleitende Wirkung, wichtig sind viel Trinken (wegen der Niere) und Ballaststoffe (z.B. Flohsamenschalen am besten ganz feine Qualität gekapselt) um eine Bindung und Ausscheidung über den Stuhl zu unterstützen. Oft werden auch noch Bentonit/Zeolith usw. verwendet. Aber auch hier sollte man sich unbedingt vorher Schlau machen, da diese Dinge eine enorme Wirkung entfalten können.
Ich wünsche Euch viel Glück bei der Suche und das ihr das Problem bald beheben könnt...
Grüße, Sany
Hallo Uwe (nochmal:-)),
Du wirst noch zum Spezialisten!
Zur Metallbelastung wäre noch zu sagen, dass ein ganz entscheidender Faktor sein kann wie gut das Mikrobiom im Darm ist. Denn wenn das "gut" ist n der Zusammensetzung werden dort Metalle an die guten Bakterien gebunden und ausgeschieden. Wenn die Zusammensetzung weniger gut ist bleibt viel im Darm "liegen". Also wäre eine Stuhluntersuchung mit dieser Fragestellung nicht verkehrt.
Habe diesen Aspekt gerade von einem Vortrag von Dr. Volker von Baehr vom IMD nochmal verdeutlicht bekommen. Schau doch mal, ob Du eine solche Untersuchung nicht auch ohne Arzt machen lassen kannst. Ruf einfach das IMD an und lies Dich auf deren Seite mal schlau.
Aber: viel gutes Wasser trinken (das aus der Leitung: filtern!) Mineralwässer sind soo verschieden. Lauretana ginge z.B.
Alles Gute Carmen
Hallo allerseits,
nach den vielen guten Hinweisen hier möchte ich ein Update geben: wir haben uns entschieden, in eine Ausleitungstherapie zu gehen. Robert Krug hatte ja seinerzeit von seinen Erfahrungen berichtet und wir bzw. mein Frau ist nun auch dort gelandet. Sie hat nun 9 oder 10 Ausleitungssitzungen hinter sich und es geht ihr sehr viel besser, kein Vergleich zu vorher. Insofern kann man schon mal sagen: auf gutem Weg!
Am Freitag in der kommenden Wochen werden wir dann die aktuellen Zahlen haben und dann eine gewisse Objektivierbarkeit.
Nebenher wurde nun endlich auf der Arbeit eine Schadstoffanalyse gemacht, die Ergebnisse liegen hier noch nicht vor.
Gruß Uwe