Forum: Ernährung - Carnivore Diet / Mikrobiom

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo in die Runde,

ich mache für das Thema mal einen eigenen Thread auf, da es zu sehr den "Fragethread" vom Josef mißbrauchen würde.

Es gibt immer mehr Anhänger der Carnivore-Diät...wobei im amerikanischen mit "Diät" mehr die regelmässig Ernährung gemeint ist. Ich habe dazu vorgestern das Interview von Mike Mutzel mit Shawn Baker gesehen. Shawn ist ein solcher Vertreter...und sein Buch erscheint heute in Deutschland. Ich habe es mir bestellt und werde berichten. Denn Shawn (Dr. med) berichtet in dem Interview nicht nur von eigenen Erfahrungen, sondern dass es gerade Patienten mit schlimmen Darmerkrankungen auf Basis dieser Ernährung besser geht...sich der Darm erholt und die Bakterienvielfalt sich sogar erhöht.

Aber ich unterstreiche es auch nochmal: Die ganze Mikrobiomforschung ist noch total am Anfang. Viele Ärzte, die sich damit befassen, sagen sogar...man kann noch überhaupt keine Aussagen treffen, weiß noch nicht mal, ob die Bakterien, die man im Stuhl findet, auch wirklich im Menschen "wohnen"...oder nur durchgereist waren.

Aber interessant ist schon, dass es darmkranken Menschen mit dieser Ernährung besser geht (und hier erhoffe ich mir auch Studien im Buch).

Wie sind Eure Gedanken zu diesem Thema? Die Vorstellung einer solchen Ernährung wäre schon recht extrem...aber es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass "wir" uns über mehrere 100.000 Jahre so ernährt haben, nämlich primär von Fleisch + Fett. Ohne Pommes ;-)

Viele Grüße,

Robert

 

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Gundula K. 343 Kommentare Angemeldet am: 09.01.2018

Hallo Robert,

 

ich bin Deinem Link gefolgt und habe ihn sehr aufmerksam gelesen.

Seit Kindheit an hatte ich eine Ernährungsvorliebe für rohes Fleisch, ungewürzt, von der Hand in den Mund. Einzig und allein mit Messer bewaffnet und vor der Kühlschranktür stehend, wurden Stücke vom rohen Schnitzel abgesäbelt und in den Mund gesteckt.  :-)

Nur erwischen lassen durfte ich mich nicht. Deshalb hatte ich auch die Schnitzel von Vater, Mutter und mir zur gleichmäßigen Verkleinerung herangezogen - damit es nicht so auffiel. Gebratenes / gekochtes Fleisch fand ich nicht anziehend.

Und Fett (Butter, Majonaise) dazu, wenn möglich in Massen.

 

Ich bin auch heute nach vielen Jahrzehnten noch ganz wild auf rohes Hähnchen- und Putenfleisch. Manchmal musste ich sogar nachkaufen, weil ich die ganze rohe Portion für meine Familie auf einmal aufgegessen hatte.

 

Voriges Jahr hatte ich mir ein E-Book gekauft, das von einer jungen Russin berichtete, die landestypisch in Russland seitens der Großfamilie ernährt wurde und damit nicht zurecht kam. Als sie nach Deutschland umzog, änderte sie auch ihre Ernährung in die carnivore Richtung. Damit konnte sie eine Vielzahl von Unpässlichkeiten beseitigen. Und fühlt sich auch nach Jahren pudelwohl mit dieser Ernährung.

Das außerordentlich interessante Buch heißt: 

Olga Förtsch "Die enge Jeans als bestes Argument" Untertitel: Einblicke in 13 Jahre ohne Brot.

 

Lieben Gruß von Gundula

 

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Gundula K. 343 Kommentare Angemeldet am: 09.01.2018

Nachtrag

Ich stelle gerade fest, dass Du überhaupt keinen Link angegeben hast ...  ;-)

 

Macht nichts, ich hatte einfach "Carnivore Diet" eingegeben gehabt und kam auf den Link Carnivore Diet: Ist es gesund, nur Fleisch zu essen ...

Darin wurde beschrieben, dass Menschen mit Blutgruppe 0 für diese Ernährungsform besonders geeignet seien, weil es wohl die Blutgruppe für Jäger und Sammler sei. Ich habe Blutgruppe 0 wie auch meine Mutter (auch gleiches Geburtsdatum und gleiche Rohfleischvorlieben).

 

Gruß Gundula

 

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 12.12.2017

aber es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass "wir" uns über mehrere 100.000 Jahre so ernährt haben, nämlich primär von Fleisch + Fett. Ohne Pommes ;-)

Hm,

ich darf mal kurz daran erinnern, dass Fleisch vermutlich das primäre Ernährungsziel war. Aber da dies eben vom Jagderfolg abhing mussten wir zwangfsläufig auch essen, was sonst noch verfügbar war. Dies hatte dann logischerweise eine temporär erhöhte Ballaststoffaufnahme zur Folge.

Und deswegen werden wir vermutlich alle Probleme bekommen, wenn wir nur noch Fleisch essen. Der eine früher, der andere später. Denn Fleisch deckt eben nicht den gesamten Bedarf an Mikronärstoffen. Und wenn es noch so Weide-, Wild- oder Biofleisch ist.

Deswegen haben die Inuit auch den Darminhalt von Rentieren gegessen.....die haben gewissermaßen das Thema "Iss das ganze Tier" wortwörtlich genommen. Da sag ich nur: Mahlzeit!!

LG

Martin

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Martin,

das sind genau die spannenden Fragen, wo ich sehr gespannt bin, was das Buch von Shawn Baker dazu "sagt". Kommt heute an...freu.

Darminhalt halte ich für übertrieben...aber man hat sich auf jeden Fall auf die Leber gestürzt! Leber ist Superfood...ich meine es sind Löwen, die immer zuerst die Leber essen. Auch das Herz ist sehr gesund...und es ist fraglich, ob man so wirklich seinen Mikronährstoffbedarf nicht deckt. Nur Ribey-Steak ist sicherlich nicht sinnvoll. Vor allem sollte man auch Knochen auskratzen...auskochen. So fing die Erfolgsstory "Mensch" wohl an. Wir konnten mit Werkzeugen Knochen aufbrechen...

Was man auch wissen sollte...wir haben mehrere 100.000 von Jahren Großwild erjagt. Also echtes Großwild...wir haben es komplett ausgerottet. Waren wir schon damals gut drin ;-) ...von daher war Jagderfolg schon ein Stück weit planbar. Denn an einem 5 Tonnen Mammut ist ein bißchen was dran.

Laut den Carnivoren brauchten wir nur irgendwann Pflanzen als die Beute immer kleiner und somit immer fettärmer wurde...

VG,

Robert

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 12.12.2017

War wohl falsch informiert. Mageninhalte von Rentieren war wohl eher der Fall

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Des iss de "Bälzer Saumagen" :-)

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Stefan,

ich denke, in Frankreich ist das eher vorstellbar als in Deutschland :-D...da hat man auch 2-3 Ästchen Rosmarin und eine Knolle Zwiebel dazugegeben ;-)...das ganze dann 4h lange ausgekocht...dann ruhen lassen ... :-)

Ich habe das Buch von Shawn angefangen und es macht Spass zu lesen...bin auf Seite 45 angekommen; aber noch sozusagen in der Einleitung und Herleitung, die dann natürlich ähnlich ist wie beim neuen Buch von Chris bzw. anderen Carnivore-Autoren:

Wir waren sehr erfolgreiche Jäger und haben den Bestand an Großwild massiv reduziert...bzw. wahrscheinlich ausgerottet.

Es sind schöne Übersichten drin, woran man sieht, wie sehr sich unser Darm verändert hat. Thema Fermentationskapa....wir haben 1/3 vom Chimp. Punkt. (Unser Dickdarm ist ja auch nur noch 1/3 so lang wei vom Chimp)

Und was ich interessant finde: Wir haben im Magen (wenn wir gesund sind) einen pH-Wert von 1,5 ...ähnlich einer Hyäne. So einen Magensäurewert haben nur Carnivoren. Punkt.

VG,

Robert

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 12.12.2017

Und was ich interessant finde: Wir haben im Magen (wenn wir gesund sind) einen pH-Wert von 1,5 ...ähnlich einer Hyäne. So einen Magensäurewert haben nur Carnivoren. Punkt.

Das ist doch mal ne klare Aussage. Bei Pferden sieht das so aus:

"Allgemein liegt der pH-Wert im oberen Teil des Magens zwischen 5-7, im unteren Teil hingegen herrscht ein pH-Wert zw. 2-4"

https://www.ewalia.de/ewalia-magic-tipps/magengeschwuere-beim-pferd

trotzdem stellt sich die Frage: ist das Species-spezifisch oder Ernährungs-spezifisch? Sprich: steigt beim Veganer der pH-Wert durch die Ernährung, oder tut er das nicht? Eine vegane=tendentiell basische Ernährung könnte dies verursachen, denn ich unterstelle: wenn ichnen Esslöffeöl MgCarbonat schlucke, geht mein Magenph-Wert zuiemlich schnell hoch. Aber produziert die Galle gleich wieder genug Magensäure um das Auszugleichen?

Wurden die Messungen im nüchternen Zustand gemacht? (was Sinn machen würde)

Wie lange nach der letzten Nahrungsaufnahme?

...Fragen über Fragen

LG

Martin

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Gundula K. 343 Kommentare Angemeldet am: 09.01.2018

Lieber Stefan,

 

"... Oder kann sich jemand vorstellen, dass sich da einer zur Gaensekeule noch extra eine Wurzel ausgegraben hat um diese zeitgleich zu verspeisen?! ..."

Dein Beitrag mit der Gänsekeule und der Wurzel hat mich sehr erheitert, weil ich mir das so richtig bildlich vorstellen konnte. Alle sitzen vor dem Braten und einer schreit: "Moment, es fehlt noch eine Wurzel".

 

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Frauen/Kinder jeden Tag ausgezogen sind, um Wurzeln/Knollen usw. zu sammeln. Denn schließlich war es keineswegs sicher, dass die Männer nach Tagen mit einem Mammut nach Hause kamen. Durch das tägliche Sammeln war wenigstens ein gewisser Grundbedarf vorhanden. Es brauchte nicht in dem Maße gehungert zu werden.

 

Gruß Gundula

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