Forum: Gesundheit - Stress und Eiweissspiegel

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Sandra K. 80 Kommentare Angemeldet am: 26.01.2006

Ich habe mir vor kurzem den Kopf darüber zerbrochen wie es trotz ausreichender Nahrungszufuhr und NEMs zu Defiziten kommen kann. Ich selbst nehme z.B. seit 3 Jahren (regelmäßig ohne Ausnahme) tgl. 2 Beutel vitaMag und der Magnesiumwert ist bei mir lt. Labor zieml. niedrig, während ich noch nie Selen genommen habe (auch nicht in Form von Paranüssen) und Selen ist absolut ok (?!) Das Aminogramm sieht wirklich scheußlich aus, obwohl meine Ernährung geradezu vorbildlich ist (Nüsse, viel Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte). Die Überlegung war also: wie viel Einfluss hat die Psyche neben der Ernährung? Wird die Mikronährstoffzufuhr möglicherweise in Relation zur geistigen Grundeinstellung überbewertet? Wie wirkt sich Stress in Form von permanent hohen Cortisol-Spiegen auf die Versorgung mit essentiellen Stoffen aus? Und siehe da, es gibt eine Studie der Chulalongkorn-Universität in Bangkok, die die Effekte von Meditation auf den Gesamteiweissspiegel untersucht hat (siehe unten). Leider ohne genaue Angaben. Trotzdem eine spannende Idee, die ich gern zur weiterführenden Diskussion im Forum platzieren möchte: "Abstract: Serum cortisol and total protein levels, blood pressure, heart rate, lung volume, and reaction time were studied in 52 males 20-25 years of age practicing Dhammakaya Buddhist meditation, and in 30 males of the same age group not practicing meditation. It was found that after meditation, serum cortisol levels were significantly reduced, serum total protein level significantly increased, and systolic pressure, diastolic pressure and pulse rate significantly reduced. Vital capacity, tidal volume and maximal voluntary ventilation were significantly lower after meditation than before. There were also significant decreases in reaction time after mediation practice. The percentage decrease in reaction time during meditation was 22%, while in subjects untrained in meditation, the percentage decrease was only 7%. Results from these studies indicate that practising Dhammakaya Buddhist meditation produces biochemical and physiological changes and reduces the reaction time." Huhn oder Ei also?? Und kann man diese Fragestellung auf andere Bereiche übertragen? Zum Beispiel: sinkt zuerst ernährungsbedingt der Lithium-Spiegel und löst evtl dann eine Depression aus oder kann ein trauriges Ereignis wie der Verlust einer nahestehenden Person zu einem erhöhten Verbrauch dieser Substanz führen und eine Depression auslösen oder ist beides richtig/falsch?

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Harald V. 27 Kommentare Angemeldet am: 10.02.2010

Schöner Beitrag. Danke!

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Karl G. 258 Kommentare Angemeldet am: 14.08.2009

Hallo Sandra, vorbildliche Ernährung mit Milchprodukten ? Gibt es nicht. Das Stress den Körper in Situationen bringt, wo er massiv Nährstoffe verbraucht, dürfte ausreichen zur Erklärung , warum es vielleicht Mangel gibt. Dem Körper ist es egal, woher der Stress kommt. Mit Mediathion kann der Gesamtpegel Stress verringert werden. Der Körper wird entlastet. Versuche es .Und prüfe Deine Ernährung .Es gibt sehr viel Stress durch falsche Nahrung . Gruß Karl

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Sandra K. 80 Kommentare Angemeldet am: 26.01.2006

Lieber Karl, vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich hatte auch schon eine Phase, in der ich komplett "Paläo" gelebt habe, sprich: keine Milch, kein Käse. Quark und Joghurt esse ich ohnehin nicht. Ich bin diesbezüglich auch zwiegespalten, sollen Milchprodukte doch relativ hohe Mengen an Wachstumshormonen enthalten, welche die Natur fürs Kalb vorgesehen hat. Konsequenterweise müsste man dann auch Proteinshakes meiden. Leider habe ich keine Blutwerte aus dieser Zeit. Ich habe in diesem Forum einmal einen Beitrag gepostet, in dem ich in Frage gestellt habe, ob es überhaupt einen Zusammenhang zw. Molkereiprodukten/Fleisch und dem menschlichen Eiweißspiegel gibt oder ob es nicht an der bakteriellen Darmbesiedelung liegen könnte (eine Theorie Galina Schatalovas). Immerhin essen Elefanten auch nur "Chlorophyll" :-) und Primaten konsumieren nie Molkereiprodukte und stattdessen Früchte und Insekten. Aber um dieser Theorie wissenschaftlich zu Leibe zu rücken, bräuchte man ein größeres Forschungsbudget und willige Studienteilnehmer :-) Die Sache mit der Meditation ist auf jeden Fall eine gute Idee! Das werde ich jetzt in Angriff nehmen. Praktizierst Du das selbst regelmäßig? Liebe Grüße Sandra

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Karl G. 258 Kommentare Angemeldet am: 14.08.2009

Hallo Sandra, ich meditiere (noch ) nicht bewusst. Habe aber Methoden für mich, zu versuchen, stressige Situationen zu entschärfen.Beim Essen muss ich aufpassen. Was Du von den Proteinshakes schreibst, mache ich aber. Ich bekomme davon massive Probleme. Gruß Karl

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Das eigentliche Problem ist nicht der Stress, sondern der (immunologische) Umgang mit ihm. Wobei die Frage der Exposition noch gänzlich ausgeblendet ist. Stressoren lassen sich klugerweise ja auch meiden. Das ist für den negativen Stress bestimmt keine schlechte Strategie. Positiver Stress hingegen ist – Dialektik! – ausgesprochen nützlich (Sport und Arbeitsbelastung für den Körper, „Vertikalspannung“ für Geist und Seele). Cortisol ist insoweit kein Feind, sondern hat seine Aufgabe im intakten System. Dauerhaft erhöhte Spiegel haben sehr wahrscheinlich psychische Ursachen. „Huhn oder Ei“ zeigt das Dilemma. „Oder“ steht für dichotomes, antithetisches Denken, das wir zumeist reflexartig praktizieren. Klar ist doch, dass im Körper-Geist-Seele-System (NB: Trias) komplexe Wechselwirkungen bestehen. Dafür gibt es unzählige Belege (aus Psychologie, Anthropologie, Neurowissenschaften, Medizin, Philosophie, Literatur). Insofern sind die Abstract-Ergebnisse intuitiv zu erwarten. Freilich handelt es sich um oberflächliche, wenig wissenschaftliche Beobachtungen. Doch wo sollen übergreifende Studien herkommen? Von (systemkonformen und -abhängigen) Unikliniken bestimmt nicht. Jedenfalls tut man selbst gut daran, von allen drei Seiten her zu versuchen, die Trias zu optimieren. Die „Körperpflege“ ist ein bekanntes Desiderat. Psychisch (seelisch, unwillentlich) sieht es oft nicht viel besser aus. Bleibt noch die geistige (willentliche) Ebene des Bewusstseins, und auch da scheint sich der Mensch an Limitierungen einfach gewöhnt zu haben. Kurz ein paar Skizzen im größeren Rahmen: Positiv gesehen findet man z. B. bei Spitzer (Psychiater und Neurowissenschaftler) und Kabat-Zinn (Stressforscher und -therapeut) schöne Ansätze. Dass Meditation (egal in welcher Form) hilfreich ist, kann jeder, der sich darauf einlässt, selbst erfahren. Im Grunde geht es immer darum, mechanische Stressreaktionen in bewusste Stressaktion zu überführen, Fehlsteuerungsmechanismen also zu brechen. Ansatzpunkt sind hier Geist und Seele; der Körper als Haus des Seins wird allzu oft vernachlässigt, jedenfalls biochemisch gesehen. Ein weiteres, literarisches Beispiel wäre Hesse (Glasperlenspiel). Philosophisch ist unser Welt- und Menschenbild noch immer ein Anachronismus, geprägt durch Wittgensteins „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“. Falsch daran ist erstens die Gleichsetzung von Sprache und Denken, zweitens das Verharren im zweiwertigen, antithetischen Denksystem. Dem entspricht wiederum der Zustand der Dialektik seit Marx; sie ist in der Regel bis heute eine „negative Dialektik“ (Adorno), die im Bannkreis von These und Antithese oszilliert, es aber niemals zur Synthese schafft, welche die Gegenpositionen auf höherer Ebene vereint, also integriert (insofern war die Moderne noch nie revolutionär, sondern nur reaktiv-explikativ). G. Günther freilich hat schon vor fünfzig Jahren den Weg zu einer mehrwertigen Logik gewiesen. Im modernen Diskurs ist davon nichts zu sehen. Ist es tatsächlich gerechtfertigt, angesichts unserer Denk- und Lebensverhältnisse von kultureller Entwicklung zu sprechen (es sei denn, man setzt sie mit französischer Küche gleich, und selbst das wäre unstimmig)? Die Menschheit ist de facto – immer noch oder regressiv! – in einem barbarischen Zustand, leidend und heillos, ungeachtet der technisch-wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte. Der Mensch kommt zweifellos aus Sorge und Not (siehe Heidegger und Darwin), doch wie er sich unter Wohlstands-, ja Verwöhnungsbedingungen produziert, ist eine Beleidigung für die Gattung. Wo bleibt das „Humanum“, die eigentliche menschliche Qualität – wenn man denn die Unterscheidung zum Tier vornehmen will? Ausnahmen gibt es, wie immer (die Geistesgeschichte ist voller leuchtender Fixsterne). Ein tolles Konzept ist Sloterdijks Allgemeine Immunologie (S. ist ein im Wortsinn phantastischer Denker und Sprachmagier mit einer geistigen Reichweite ohnegleichen – sozusagen ein Meister des Glasperlenspiels). Es lässt sich direkt auf unsere Trias anwenden. Die Immunschäden, die wir mit unserer Lebensweise in Kauf nehmen, sind unübersehbar – geistig, seelisch und eben auch körperlich (AIDS, Krebs, Allergien, Psychosen etc.). Zentrifugalkräfte überall; Zusammenbruch der Individualität, der proklamierten Schlüsselkategorie der Neuzeit, auf vielen Ebenen. Man könnte den Gedanken fortführen: Was ist von Homöopathie und Allopathie aus systemischer, immunologischer und dialektischer Sicht wohl zu halten?

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