war mein erstes NEM. Schon vor 50 Jahren. Begleitet mich seither täglich.


Begonnen hatte das mit einem Entsafter und täglich massenhaft Mohrrüben. Halt stopp, ich korrigiere mich: Karotten. Das erste Wort bitte streichen.


Karottensaft hatte, gekühlt, nicht nur geschmeckt, sondern verlieh der Haut so eine angenehme Bronzefärbung. Das war der Knackpunkt.


Als junger Assistent an der Klink glaubte ich, dass ein Arzt seinen Patienten „anständig“ gegenüberzutreten hätte. Anständig bedeutete für mich damals: Man brüllt nicht rum, man wäscht sich ab und zu den Hals, achtet auf anständige Kleidung und lässt sich bitte, bitte, bitte nicht ansehen, dass man völlig überarbeitet, völlig überlastet, mit den Nerven am Ende und bleich wie ein Kellerkind ist.

Das „bleich“ ließ sich mit der Bronzetönung durch Karottensaft abstellen. Irgendwann kam ich dann auf die Idee mit der Kapsel. Viel einfacher. Als Junggeselle … Sehen Sie: wenn auch Sie tagtäglich NEMs, also Kapseln, Pülverchen, Tabletten schlucken, dann wollen Sie sich das Leben in Wahrheit nur vereinfachen. Einverstanden?


Sie könnten ja auch sehr, sehr, sehr kompliziert und überlegt einkaufen und essen. In anderen Ländern (ich kenne Brasilien) ist das sogar noch möglich.


Welche Dosis? Bestimmt die Natur: Wenn sich Ihre Handinnenfläche leicht gelblich färbt, ist die Haut gesättigt mit Beta-Carotin. Und Ihr Gesicht bekommt plötzlich diese auch in Managerkreisen so erwünschte entspannt, erholt wirkende Bronzetönung. Sie wissen schon, was ich meine.


Der entscheidende Punkt: Und zwar ohne die schädliche UVB-Strahlung der Sonne. Und genau das war der zweite Grund, Beta-Carotin seither tagtäglich zu schlucken:


  • Beta-Carotin, als Farbstoff in der Haut eingelagert, schluckt etwa 40% der schädlichen, Hautalterung und Hautkrebs verursachenden UVB-Strahlung der Sonne. Der Strahlenanteil, der ja auch den Sonnenbrand verursacht.

Erst sehr viel später habe ich gelernt, dass laut National Cancer Institute Beta-Carotin Lungenkrebs verhindert, Darmkrebs reduziert (um 44%). Das sind angenehme Nebenbefunde. Wirkung von Antioxidantien sind Ihnen allen ja wohl vertraut.


Dass bei Rauchern nach Beta-Carotin das Krebsrisiko um 1‰ (absolut) zunehme, kann man biochemisch leicht erklären: Mangel an Vitamin C.


Für die zwei seither ständig und überall in den Medien zitierten „Beta-Carotin macht Krebs“- Studien hat sich übrigens das National Cancer Institute acht Jahre später entschuldigt. Lesen Sie natürlich nirgendwo, höchstens in meinem Vitaminbuch.


Beta-Carotin ist die Vorstufe von Vitamin A. Vitamin A als fettlösliches Vitamin kann man (rein theoretisch) auch überdosieren. Das kann mit Beta-Carotin nicht passieren.


Hat meinen Sohnemann nicht gehindert, mit Vitamin A in deutlicher Überdosis sich von jahrelangem Akne-Leiden am Rücken zu befreien. Sind wir wieder beim Ausgangsthema: Läufer, sportbewusste Menschen haben ein Körperbewusstsein. Haben sehr viel mehr Zutrauen zu ihrem Körper. Gehen eigenverantwortlich und mutiger mit ihm um.


Trauen sich zu, NEMs unvernünftig zu dosieren, genau wie sie unvernünftig übertrainieren … Sie verstehen mich schon. Beta-Carotin also: SONNENBRÄUNUNG genauso wie SONNENSCHUTZ.