So nennt Professor Michael Bauer, Direktor der Psychiatrie der Uniklinik Dresden, das… LITHIUM. Nicht nur, weil es billig ist, nicht nur, weil es schon eine Ewigkeit in Verwendung ist (Hunderte, ja Tausende von Jahren) sondern weil wir wie bei Aspirin ständig auf neue Effekte stoßen.

Was für Effekte? Für Neugierige (hoffentlich sind Sie das noch) kurze Aufzählung:

  • Lithium kann nicht nur bipolare, sondern auch andere Depressionspatienten vor dem Abgrund bewahren.
  • Der deutsche Psychopharmakologe Professor Müller-Oerlinghausen hat schon 1990 herausgefunden, dass dieses Metall, langfristig gegeben, das Selbsttötungsrisiko von psychisch Kranken senkt.
  • Das schafft kein anderes Medikament!!!
  • August 2017 der dänische Psychiater Lars Kessing: Das Demenzrisiko in einer Region hängt davon ab, wie hoch dort der Lithiumgehalt im Trinkwasser ist.
    Das faszinierende: Man findet dort Dosen, die gerade mal ein Tausendstel der normalerweise in der Therapie verwendeten Mengen betragen.
  • Das bringt uns zum Vorkommen von Lithium: Es schwimmt im Trinkwasser, in der Milch, aber auch im Fleisch, in Eiern und in pflanzlicher Nahrung. Wird also tagein, tagaus aufgenommen. Fragt sich nur, wie viel Lithium gerade in Ihrer Gegend üblich ist.
  • Auf Kongressen wird jetzt schon gefordert, Lithium ins Trinkwasser zu mischen.
  • Denn schon in der Depressionsbehandlung findet sich eine eindeutige Unterversorgung, ein Vernachlässigen dieses wertvollen Therapeutikum: Hervorheben darf man hier die Pharmaindustrie, die ihre teuren Konkurrenzprodukte (Citalopram & Co.) fleißig bewarb und es schaffte, Zweifel am billigen Metall Lithium zu säen.
  • Professor Dr. Ghaemi in der USA, der dort beste Kenner: „Lithium ist bei weitem das effektivste und am genauesten untersuchte Mittel, um Ihre Neuronen am Leben zu erhalten.“ Da werd ich hellhörig.

Zum Schluss ein kleines Schmankerl. Kennen Sie 7-Up? Ein Softdrink, in den USA fast so verbreitet wie Cola. 7-Up enthielt bis 1950 ausdrücklich und absichtlich Lithium. Damals nämlich hielt man sehr viel von diesem Metall.
Die Quelle Lithia Springs, Ga, in den USA, bekannt für ihren hohen Lithiumgehalt, war bei den Ur-Einwohnern eine heilige Stätte. Und wurde als Kurbad benutzt von Mark Twain bis hin zu Präsident Roosevelt.

Nach ausführlicher Messung hatte ich Ihnen bislang empfohlen Heppinger, Fachinger oder, wer´s mag, auch Hirsch-Quelle.

Quelle: Rheinpfalz Zeitung 17.06.2018, Seite 17