Die medizinische Forschung weltweit wacht ja unzweifelhaft auf. Schaut zunehmend über den Tellerrand hinaus. Vergräbt sich nicht mehr ausschließlich in pharmazeutischen Firmen, sondern beschäftigt sich mehr und mehr mit der Bewegung (Sport), mit der Ernährung (goldener Reis) aber auch mit der einzigen Energiequelle, die unser Leben speist: mit der Sonne. Dem UVB Licht.

So erschienen 2014 in Ann Neurol zwei Arbeiten zum Thema Multiple Sklerose (MS), einer Autoimmunkrankheit. Sie wissen vielleicht: Eine kommt selten allein. Da scheint es Verknüpfungen zu geben. Und als autoimmun gelten Rheuma, Hashimoto, Vitiligo, kompletter Haarausfall, Gerinnungsstörung wie m. Werlhof usw, usw. Wenn man  hier Abhilfe wüsste, hier ein Wundermittel finden könnte...

Nun ja. Die erste Studie zeigt auf einer umfangreichen Datenbasis (9811 Patienten, 30 Länder) eindrücklich den Zusammenhang zwischen Sonneneinstrahlung und Häufigkeit der Krankheitsschübe bei MS:

Für jeweils 10 Grad Länge entfernt vom Äquator verkürzte sich die Zeit bis zum nächsten MS-Schub um 28,5 Tage. Glücklich also, wer am Äquator lebt.

Die zweite Arbeit ist praktischer: Dort wurden Patienten mit UVB Licht bestrahlt. Also Höhensonne. Ein bisschen was fällt auch bei der Sonnenbank ab. Und dieses UVB Licht stimulierte messbar regulatorische T-Zellen und dentritische Zellen – Zelltypen also, welche (längst bekannt) Autoimmunreaktionen hemmen. Genauer: Das Zytokin Interleukin 21.

Natürlich schreibt man die Sonnen-wirkung dem Vitamin D zu. Zu kurz gesprungen, meint Prof. Wiendl (Münster): Dieser Effekt von UVB ist eben nicht nur mit Vit D erklärbar, sondern Licht enthält offenbar noch andere heilende Komponenten.

Quelle:
Ann Neurol 2014 Dec;76(6):880-90.
Ann Neurol 2014 May;75(5):739-58.