Gast-News Nr. 73

Die Mathematik ermöglicht vermeintlich alles. Selbstverständlich kann sie auch die Frage „Was war vor dem Urknall?“ sinnvoll beantworten. Also eine Raumzeit-unabhängige Antwort liefern. Eine Antwort, wie sie Ihnen der berühmte Prof. Roger Penrose geben könnte. Einfach googlen.

Sie würden sich übrigens mit einigen Mathematikern anlegen mit der Behauptung, dass Mathematik nur etwas Abstraktes, etwas Unwirkliches sei. Es gibt da mehr Möglichkeiten: Mathematik könnte eine Sprache sein, oder nur ein Hirngespinst, oder ein Instrument,…oder womöglich eine Karte der Realität.

Bloß: was Sie denken, was Sie hinterfragen, basiert auf Ihren Erfahrungen im Leben. Und die, genau wie die Kausalitäten, haben und hatten Sie selbst in der Hand. Vorselektion wie beim wiss. Arbeiten. Natürlich gibt es auch Dinge, die auf uns einstürzen, die wir womöglich kaum verhindern, nicht vorselektieren können. Störungen in Ihrem Leben. Einverstanden.

Es sind aber genau diese Störungen, wissenschaftlich gesagt Perturbationen, weswegen Spieltheorie nicht funktioniert. Weswegen die effektivste Beschreibung der Realität nur der betrachtete Realitätsausschnitt selbst ist (siehe Prof. Susskind). Also nix Erfahrung etc.

Leben weiß diese Störungen zu nutzen. Wie die Walfischflosse, die meinen Lieblingsingenieur so sehr reizte. Leben hat aufgrund der Störungen, des Chaos, über-lebt.

Kein Modell, kein Rezept, keine Hilfestellung von außen, nichts von außen hat mehr Kontrolle über Ihr Leben als Sie selbst.

Daher sind auch statistische Betrachtungen, wie wahrscheinlich die Existenz von Leben sei, voreingenommen, eine bias. Denn diese Berechnungen gehen von formulierbaren Voraussetzungen aus, Vorhersagen, die man als Ausgangspunkt benötigt. Die man mit Hilfe der Mathematik hinschreibt. Nur ist eben nicht alles formulierbar. Gewisse Vorhersagen können mit keinem Modell der Welt gemacht werden. Das haben Fudenberg und Tirole belegt.

Es gibt keine Sie umringende Umwelt. Die vollgepackt ist mit Möglichkeiten, die auf Sie einprasseln könnten („Krankheit überfällt mich“). Wie die Meteoriten, die von außen kamen und die armen Dinosaurier vernichteten. Das sind schöne, simple Weltbilder. Die in uns Angst und vielleicht Demut freisetzen. Es werden in Wahrheit Moleküle aktiviert. Und wir generieren daraufhin ein Bild von der beeindruckenden, uns überlegenen Natur. Können jetzt zwischen Ursache und Wirkung trennen. Generieren schon im zarten Alter von vielleicht 2,5 Jahren eine uns umringende Umwelt. Bilden aus logischer Konsequenz ein Ich. Weil wir nur so überleben werden.

Es zeigt sich in allen Bereichen der Wissenschaften, dass unser altes Weltbild, welches Raum für Opferhaltung lässt, zwar Trost schenken mag. Verletzte Seelen mit Fürsorge beruhigt. Doch dass dieses Weltbild nicht richtig ist. Es sogar lähmt und mittelfristig Schaden zufügt.

Für den einzelnen ist das alles irrelevant. Denn jeder von uns kann die positiven Effekte folgender Verinnerlichung an sich selbst testen:

Niemand hat mehr Kontrolle über dein Leben, als du selbst.

Weshalb das so ist? Weil all Ihr Erleben, Ihr Erfahren, Ihre Entscheidungen, auch Ihr Gedächtnisinhalt von Hormonen bestimmt wird. Ihre Entscheidungsfreudigkeit von Testosteron, Ihr Gefühl von Vertrauen durch Oxytocin, die positive oder negative Färbung Ihrer Erfahrung durch Serotonin, Ihr Antrieb, Ihr Wollen durch Dopamin usw. usw.

Und verschiedene Menschen haben nun einmal verschiedene Hormonmengen im Blut, im Gehirn. Empfinden also ein und dieselbe Tatsache verschieden, manchmal sogar diametral entgegengesetzt. Deshalb gibt es ja auch verschiedene politische Parteien.

 

Das Neue: Diese Hormone haben wir in der Hand. Eine der späten Entdeckungen der Biochemie, praktisch angewandt schon vor 30 Jahren von Strunz.

 

Stichwort: Chef-Hormon. Gibt uns Abstand, Überblick, Souveränität. Und macht gute Laune. Unbezahlbar. Wir können´s stimulieren, können die Höhe dieses Hormones jederzeit einregeln.

 

Der Normal-Medizin heute noch unbekannt. In unserer Praxis Alltag.

 

Dieses Einregeln, dieses Stimulieren oder Absenken dieser unser Leben bestimmenden Hormone geschieht eben nicht durch Drogen – wie weltweit üblich – sondern auf gesunde, genetisch korrekte Art: Nennt man Epigenetik.

Jetzt verstehen Sie ihn besser, den unerhörten Satz: Sie haben Ihr ganzes Leben, Ihre Wahrnehmung, Ihre Lebenserfahrung selbst in der Hand.