Haben gewöhnlich Sie. Sie beherrschen Ihr Leben. Sie dirigieren Ihre Familie. Sie delegieren im Beruf. Kurz und gut: Sie haben das Ruder in der Hand.

Manchmal dreht sich der Wind. Und dann hat plötzlich das Leben bei Ihnen das Ruder in der Hand. Dann werden Sie gelebt. Dann werden Sie getrieben. Dann werden Sie erschöpft. Dann fallen Sie...ins LOCH.

Und dann? Tja, dann müssten Sie großes Glück haben, ganz großes Glück. Und zum richtigen Zeitpunkt die richtige Hilfe finden. Kommt vor. Inzwischen 100.000-fach in Deutschland. Dieses „Glück haben“. Übersetzt Ihnen so wunderschön eine Dame in der Mail von heut:

„Vor ein paar Monaten hatte das Leben bei mir das Ruder in der Hand. Burn-out (sehr intensiver Stress in der Familie – 2 Demenz-Fälle (Eltern) und ich die einzige die sich gekümmert hat – kümmern konnte - kümmern musste!).
Ich habe mich gekümmert, bis ich nicht mehr konnte – hab das nicht vorausgesehen – dachte immer: das kannst du, das musst du!!!
Ich war so ausgepowert, dass der Hausarzt mir Antidepressivum geben wollte – ich habe es abgelehnt (Gott sei Dank).
Zum für mich richtigen Zeitpunkt bin ich auf Ihre Bücher, auf Ihren morgendlichen Beitrag gestoßen – und ich kann Ihnen sagen: das hat mir geholfen.
Ich bin aus meinem „LOCH“ gekrochen, langsam aber stetig.
Habe meine  Ernährung umgestellt – bin beim Abnehmen – lese Ihre Kolumne – täglich – und freue mich daran – sie gibt mir Kraft.
Ich habe auch wieder Kraft meinen Tag zu überstehen – mittels Sport...“

Wenn es Sie persönlich betrifft, dramatisch. Kann auch schief gehen, wie Sie wissen. Aber eben...Glück muss man haben! In meiner Sprache (durchaus ernst gemeint!): lesen muss man können! Und dann die Fähigkeit, das auch noch anzuwenden.

Anmerkung: wenn Sie meinen, ich mache hier Spaß auf Ihre Kosten...Laut Parlamentsbericht, London, können mehr als die Hälfte der Engländer nicht richtig lesen oder schreiben. Betrifft zum Glück ja nur die Engländer.

Ich kann der Dame nur gratulieren. Und ihr weiterhin zunehmende Kraft wünschen, um ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Das Boot selbst zu steuern.

Denn wissen Sie: manchmal frage ich mich schon. Die Medizin weiß. Und ich schreibe es hin. Sie dürfen mir glauben: gewissenhaft. Habe es ausprobiert. Gebe Ihnen nur das weiter, was meines Wissens funktioniert. Und weiß daher: fast alles Leid, über das Sie mir täglich berichten, ist überflüssig. Helfe Ihnen natürlich in diesem Moment, nur...hätten Sie doch längst schon alles haben können. Jahre voll Schmerz und auch Tränen überflüssig. Dieser Gedanke bedrückt mich am meisten.

Ich sprach einmal über eine Partei, die SIE gründen könnten. Politisches Ziel: weniger oder kein Leid. Ist machbar. Fängt an mit der Zusammenfassung dieses ominösen, dicken, schwarzen, 2000 Jahre alten Buches: Liebe Deinen Nächsten.

Alles Weitere ist Zugabe. Darüber schreib dann ich.