Gast News Nr. 77

Wir sind daran interessiert, anderen zu helfen. Wir sind auch daran interessiert, andere zu motivieren, einander zu helfen. Beispiel: das überlastete Pflegesystem. Weil es an Pflegekräften mangelt, und „Generation Z“ scheinbar kein Interesse daran hat, als Pflegekraft zu arbeiten, fragt sich die Forschung, was denn eigentlich der treibende Faktor ist, der Menschen dazu verleitet, zu helfen.

Viele Faktoren sind bekannt. Einer sticht besonders heraus:


Gutes für andere zu tun, steigt mit höherem Einkommen.


Und ist überraschenderweise unabhängig von der bloßen Tatsache, dass man dann mehr Ressourcen (Geld) zur Verfügung hat oder weil dann das Helfen leichter fällt.

Gutes für andere zu tun ist eine Emotion. Ein Bündel aus Gefühlen, welches erst einmal wachsen muss, und wie in einer Studie des MIT gezeigt, soweit wachsen kann, dass man sogar das eigene Leben auf das Spiel setzt, um das Leben anderer zu retten.
Im besonders extremen Fall belegt am Beispiel derjenigen, die während des Dritten Reichs Juden aufnahmen (Mitchell Hoffman, „Does Higher Income Make You More Altruistic? Evidence from the Holocaust”, in: The Review of Economics and Statistics 2011 93:3, 876-887).


  • In 21 Ländern hat man die Menschen gezählt, die unter Lebensgefahr (Todesstrafe) Juden vor dem Holocaust gerettet haben. Dabei ergab sich:

  • In reicheren Ländern fanden sich mehr Retter als in armen Ländern.

  • Je reicher der Einzelne, desto eher hat er Juden gerettet.

Wenn man dann noch berücksichtigt, dass reichere Leute durch ihre Rettungsaktion mehr verlieren können, bleibt festzustellen: Altruismus nimmt zu mit wachsenden Einkommen.


Ein ganzes Land hilft also besonders dann, wenn es Wohlstand gibt. Der Prozess der Einkommenssteigerung ist in aller Regel begleitet von wachsender Selbstverantwortung, und dem souveränen Umgang mit Stress. Also mentaler Stärke.

Denn „überfordert sein von den Forderungen anderer“ ist ein guter Indikator, dass es uns mental schlecht geht (Schwartz, Carolyn ScD; Meisenhelder, Janice Bell DNSc, RN; Ma, Yunsheng MPH, and; Reed, George PhD, in: Psychosomatic Medicine: September-October 2003 - Volume 65 - Issue 5 - p 778-785).

Wir kommen also wieder auf Bewegung, Denken, Ernährung zurück. Soll ein Land Hilfsbereitschaft offerieren können, muss es Wohlstand generieren, muss es für Gesundheit sorgen.

Und um die Gesundheit kann sich jeder Einzelne nur selbst kümmern. Muss selbstverantwortlich handeln. Das lernt jeder Einzelne, wenn er sich um Einkommenssteigerung bemüht.

Was im Prinzip nichts weiter bedeutet, als an der gesellschaftlichen Wertschöpfung mit Fleiß und gutem Willen teilzunehmen.

Das Strunz-Konzept ist also deutlich mehr als ein Diät-Plan, Sport-Programm oder Meditationsanleitung. Es ist der Grundstock für ein gesundes, soziales, hilfsbereites System. Ob nun Einzel-Mensch oder ganzes Land.