Heilende im alten Griechenland wussten noch nichts von Bakterien und Viren, vom Immunsystem und Schilddrüsenhormonen.

Ganz dumm waren sie aber auch nicht. Sie sahen bei vielen Beschwerden den Auslöser im Magen-Darm-Trakt. Ihrer Meinung nach führte ein gestörtes Gleichgewicht im Magen und im Darm zu einer Reihe von Erkrankungen. Sie nannten diese Beschwerden Hypochondriasis, abgeleitet von dem Wort Hypochondrium, das den oberen Teil des Bauchinnenraums bis zu den niedrigsten Rippen bezeichnet.

Als das Mikroskop erfunden wurde und man Bakterien, Parasiten und Viren entdeckte, wurde das Krankheitsbild der Hypochondriasis verworfen. Denn bei vielen Erkrankungen konnten keine Bakterien, Parasiten oder Viren gefunden werden. Das Konzept der alten Griechen wurde sogar ins Lächerliche gezogen. Ärzte begannen, Personen, die sich übermäßig um ihre Gesundheit sorgen und kleine Veränderungen ihrer Körperfunktionen als mögliche Symptome schwerer Erkrankungen interpretieren, als Hypochonder zu bezeichnen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten zehn Jahre lassen das Krankheitsbild der Hypochondriasis in einem ganz anderen Licht erscheinen. Die alten Griechen lagen mit ihrer Annahme goldrichtig.

Mittlerweile gibt es etliche Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Darmgesundheit und vielen chronischen Krankheiten nachgewiesen haben, wie:


  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • Übergewicht und Diabetes,
  • Autoimmunerkrankungen von Hashimoto bis Diabetes Typ 1,
  • Allergien,
  • psychische Erkrankungen bis hin zu Autismus,
  • Krebs,
  • neurogenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer
  • und viele mehr.

Typisch sind immer ein gestörtes Mikrobiom und eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand.

Wer heute an chronischen Krankheiten leidet, sollte sich, wie damals die Griechen, um seinen Darm kümmern. Mit einer Ernährung, die zum Großteil aus frisch zubereitetem Gemüse, aus Salat und heimischem, saurem Obst besteht.

In der traditionellen indischen Heilkunst, der Ayurveda-Medizin, werden seit 2.500 Jahren bei vielen Beschwerden Ernährungsempfehlungen gegeben. Laut dieser Medizin hat übrigens der Verzehr von Rehwild besonders heilende Wirkungen.