Chemotherapie ist nicht nur für Sie, liebe Patienten, sondern auch für uns Ärzte etwas … sagen wir: „Außerordentliches“. Für mich war's etwas Grausliges. Denn Chemotherapie bestimmte unseren Alltag in der Universitätsklinik.


Und wir waren damals, also vor 45 Jahren tagtäglich mit den unvermeidlichen Folgen konfrontiert. Wie gesagt: Auch wir Ärzte. Kompletter Haarausfall war noch das „Natürlichste“. Übelkeit, ständiges Erbrechen, rascher Gewichtsverlust, absolut keine Lebensqualität … das war für uns Chemotherapie.


Viel geändert hat sich bis heute nicht. Wie auch? Chemotherapie ist ein Gift, das Krebszellen töten soll. Also ein tödliches Gift. Was leider aber auch die gesunden Körperzellen beschädigt. Sie kennen sich ja alle aus.

Deshalb ist für mich ein besonders klares, jedem verständliches Highlight der Frohmedizin, der Molekularmedizin, dass wir heute recht zuversichtlich behaupten können: Chemotherapie gibt es heute auch ohne Nebenwirkung. Also ohne Haarausfall, ohne Übelkeit etc. etc.


Wieso wir Molekularmediziner das behaupten können? Weil Sie, die Patienten es uns erzählen. Aus keinem anderen Grund. In Lehrbüchern finde ich hier gar nichts.


Dass fehlende Nebenwirkung einer Chemotherapie (sie sollten diese fünf Worte ganz, ganz ernst nehmen und verinnerlichen. Wer sonst sagt Ihnen das?) natürlich auch Nachteile haben können, hat mir soeben eine junge Dame, gerade 40 Jahre, mitgeteilt, der ich bei ihrem ersten Besuch versichert hatte:


„Ihnen gehen keine Haare aus!“


Und sie schreibt mir heute:


„Dumm nur, dass ich mir bereits vor unserem Treffen ein richtig teures Zweithaar für mehrere Tausend Euro angeschafft habe. Tatsächlich gingen mir während meiner Chemotherapie, bei welcher 99 % der Patientinnen die Haare komplett verlieren, nur wenige aus, sodass ich meine Perücke nie gebrauchen musste. Das Geld hätte ich mir wirklich sparen können.“


War mir das peinlich. Hab lange mit meinen Angestellten debattiert, ob ich mich jetzt entschuldigen … müsse. Nein, tu ich nicht. Ganz ernsthaft deshalb nicht, weil ich ja all mein Wissen bereits hingeschrieben habe. Für jeden zugänglich. Jeder kann’s nachlesen.


Dass kaum jemand diese „Wunder“ glaubt, das weiß ich auch.


Die mail der jungen Dame hat mir die letzten Augusttage versüßt. Natürlich gibt es keine Zufälle: Der ganze Vormittag (Donnerstag) war bewölkt, war es kalt, windig, mittags, ganz plötzlich, ging der Himmel auf, alles strahlend blau, keine Wolken mehr. Und genau in diesem Moment erreichte mich die mail. Darf ich ihnen ein paar Sonnenstrahlen weitergeben? Dann mal los:


„Meine Diagnose letztes Jahr: Brustkrebs, aggressive Form.
Nach einem anfänglichen Schock habe ich mich sofort bei Ihnen


  • belesen (Bücher, News)
  • und sogleich mit Hochdosis-Vitamin C- Infusionen begonnen.
  • zusätzlich drehte ich alle Kohlenhydrathähne zu
  • und steigerte mein Sportprogramm von drei bis viermal die Woche Laufen auf tägliches Laufen.
  • Dann der Termin bei Ihnen.

Zusätzlich zu meinem vorsichtigen Optimismus KAM EINE FORM VON LICHT IN MEIN LEBEN, DIE AUS EINEM POSITIVEN GEFÜHL EINE SELBSVERSTÄNDLICHKEIT MACHTE. DENN


„Natürlich schaffen Sie das!“ und „Ihnen gehen keine Haare aus!“ war Ihre Antwort auf bevorstehende Chemo- und Strahlentherapie.“


Was war hier los? Ich habe der Dame zwei – in diesem Moment für mich gültige – Glaubenssätze vermittelt aus tiefster innerer Überzeugung. „Die schafft’s“ und zwar ohne Nebenwirkungen. Mit „schafft's“ war tatsächlich die Überwindung des Krebses gemeint. Wie ein Arzt so mit absoluter Gewissheit sprechend darf oder kann?


Ist unüblich. Aus gutem Grund. Der Mensch ist nicht der liebe Gott. Auch der Arzt nicht. Und sollte sich vorsichtig ausdrücken. Außer: ER WEIß.


Außer, er hat in den Patienten hineingeguckt. In seine Seele. Bei dieser jungen Dame spürte ich und wusste daher, dass sie es schaffen wird. Das teilt sie mir mit durch ihre Körpersprache, durch Stimmhöhe, durch Sprachgeschwindigkeit, durch bewusste Pausen … vielleicht kennen Sie sich aus. Aber weiter mit der mail:


„Besonders den zweiten Satz habe ich mir, während ich brav alle Mikronährstoffe und Aminosäuren, die laut Blutbefund bei mir quasi nicht vorhanden waren, aufgefüllt habe, immer in Erinnerung gerufen.


Auch in der Klinik war ich allen ein Rätsel, obwohl ich nie ein Geheimnis aus meiner Vorgehensweise gemacht habe.


Schade nur, dass dieses Wissen so viele Betroffene kaum erreicht und auch die Ärzte nicht an NEMs, no carb und hochdosierte Vit.-C-Infusionen glauben.


Mir haben diese NICHT NUR MEINE HAARE GERETTET, SONDERN AUCH MEIN LEBEN.“


„Schade nur …“. Meint die Patientin. Hinter diesen zwei Worten steckt hunderttausendfaches tägliches Leid und Tränen in Deutschland. Halt, stopp: Überflüssiges Leid und Tränen. Und wenn es – gesellschaftlich gewollte – Eigenverantwortung gäbe, die es natürlich nicht gibt, hätte jede Betroffene, jeder Krebspatient sich verzweifelt belesen und wäre früher oder später sehr wohl auf die Molekularmedizin, auf die Frohmedizin gestoßen.


Eigenverantwortung heißt durchaus auch, einmal vier Wochen Tag und Nacht nur lesen, Quellen suchen, Foren abklappern, Stichworte eingeben. Eindeutig mühsam. Wer wüsste das besser als ich. Aber wenn es, ich zitiere, nicht nur um Haare, sondern auch um das Leben geht?


Dieser versteckte Vorwurf – bitte verzeihen Sie, aber ich kann bei diesem Thema nicht anders – betrifft aus der Sicht dieser Patientin sehr wohl auch die Ärzte. Also auch mich in meiner Zeit an der medizinischen Universitätsklinik Erlangen. Ich habe damals aus dieser Sichtweise schlichtweg versagt. War freilich in bester Gesellschaft.

Vorbei ist vorbei. Heute ist heute. Freuen wir uns lieber über wieder einen von diesen wundersamen Berichten.