Medizin umfasst einen riesigen industriellen Komplex. Nicht nur die Pharmamedizin, sondern auch große Forschungsinstitute wie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg oder unsere Universitätskliniken. Millionen von Menschen arbeiten hier, bemühen sich, suchen, forschen, strampeln sich ab.

Und wofür? Ganz einfach: Für den Patienten.

Nicht nur mir bleibt bei dieser doch so selbstverständlichen Feststellung das Lachen im  Halse stecken. Dieser Komplex hat sich längst verselbstständigt. So ein Krebsforschungszentrum muss Fördergelder beantragen. Das beansprucht die ganze Kraft des Direktors. Der muss sich um sein Personal kümmern, muss Ernennungen aussprechen, Bewerbungen beurteilen usw. usw.. Patient? Kommt in diesem Bild nicht vor.

Schon lange nicht mehr.

Deswegen das Buch „Wunder der Heilung“. In dem Patienten zu Wort kommen. Also die, um die sich doch alles eigentlich drehen sollte.

Und das erste, die Basis, ist das Zuhören. Also dann hören wir doch mal. Hier spricht eine schwer kranke MS-Patientin. Der man – völlig korrekt – Cortison und Interferon angeboten hatte. Das war´s dann auch. Die sich völlig verzweifelt aufgemacht hat auf den mühsamen Weg, sich selbst zu helfen. Eigenverantwortung. Na, dann hören wir doch mal rein:

  • Meine Fortschritte sind enorm. Ich spüre, fühle sie jeden Tag!
  • Mein Hausarzt (ein älterer, brummeliger Arzt) spritzt mir mittlerweile brav B 12 und wurde immer neugieriger, da er meine Verwandlung innerhalb kurzer Zeit gesehen hat. Vorher nur genervte Sprüche in Bezug auf Sie (gemeint ist Dr. Strunz), nun, auch infiziert durch meine Kraft und Fröhlichkeit, hat er sich nun meine Befunde kopiert und drückt seine Zustimmung aus.
  • Also ideale Kombination:
    • Laufen – macht glücklich
    • Richtige Ernährung – macht leicht und glücklich
    • Yoga, Meditation und Selbsterkenntnis machen Körper, Geist und Seele beweglich und glücklich
  • Der Kampf mit den Ärzten ist manchmal frustrierend, die tun das nur als gute „Phase“ ab, was derzeit mit mir passiert, und warten auf einen neuen Schub. Das ist manchmal sehr hart und verletzend. Meine Neurologin macht die Augen zu, statt sich zu freuen.
  • Warum geht es nicht darum, mich gesund zu sehen, sondern mir sinnlos Chemie zu verabreichen?... Auf welcher dummen und kranken Bahn ist diese Elite der Deutschen? Entschuldigung, aber ich bin gerade in einer Phase, in der ich wütend schreien könnte. Die Menschen leiden wohl gerne. Ist für viele jedenfalls leichter, als jeden Tag zu laufen und auf die normalsten Bedürfnisse des Körpers einzugehen.

So sprechen Patienten. Hört der riesige industrielle medizinische Komplex zu? Kann der überhaupt?

Oder ganz direkt: Kann ein Arzt, der täglich bis 100 Patienten sehen muss (!!!), also der normale Kassenarzt, der ich 21 Jahre war, kann der überhaupt noch Empathie zeigen? Na, raten Sie mal.