Rückmeldung im Telegrammstil. Kurz und knapp. Von einer jungen Dame, die kurz vor der Entbindung steht und mir ein Bild schickt vom Frühstück im Krankenhaus: Im Wesentlichen ein Eiweißshake. Die konstatiert:

  • Energietank leer
  • Gemessen
  • Aufgefüllt
  • Energietank voll

 

Genau das ist angewandte Biochemie. Haben wir auf der Universität nicht gelernt. Da wurde bei „Energietank leer“ erst ein EKG gemacht, die Lunge geröntgt, der Bauch geschallt, der Blutzucker gemessen und dann eine lavierte Depression diagnostiziert. Ein völlig normaler Ablauf.

Könnten Sie einem Sportler nicht erzählen. Einem Leistungssportler. Der kommt zu Ihnen, weil seine Regeneration nicht mehr stimmt. Weil er sich überfordert fühlt. Weil die Beine schlapp machen. Dem dürfen Sie nicht mit „lavierter Depression“ kommen. Der will handfeste Hilfe. Und das dumme am Leistungssportler: Der weiß ganz präzise, ob Sie nur schwätzen oder Ihr Fach verstehen. Denn im Sport ist das Ergebnis leicht messbar. Wird er schneller oder nicht. Das war´s.

Genau das hat die junge Dame, hochschwanger, erlebt. Die hatte keine Energie mehr. Schiebt man natürlich auf das Kind im Bauch. Dummerweise hatte die auch noch restless legs. Da weiß man auch nicht so recht, ob man ein Schmerzmittel (Lyrica) oder Dopamin verschreiben soll. Am besten gar nichts, um dem Kind nicht zu schaden. Sprich: Die Mutter muss das alles aushalten. Nun, hören wir ihr zu:

      „Ich sitze gerade im Kreissaal und denke an die letzten Wochen meiner Schwangerschaft zurück, die SIE mit Energie gefüllt haben. DANKE!



    Ich hatte wunderbare letzte Tage…, ich konnte endlich wieder laufen gehen. Wäre der Bauch nicht, hätte ich einen Marathon laufen können.“

Wie gesagt: Vorgestellt hatte sie sich mit Energielosigkeit und restless legs. Und was tun wir? Angewandte Biochemie. Wir messen und geben daraufhin dem Körper, was er braucht.

Schließlich wird kein Mensch energielos und mit restless legs geboren, oder?

Ach ja: Weil Sie ja doch wieder nachfragen. Über restless legs hatte ich zwei Mal geschrieben. Beide therapeutischen Ansätze hatten sich hier verwirklicht. Die Dame hatte wirklich

  • einen Eisenspeicher Ferritin von nur 21
  • ein Aminogramm mit sechs fehlenden Aminosäuren

 

Also genügt zur Heilung angewandte Molekularmedizin. Gib dem Körper, was er braucht.

PS: Wie jeder Arzt werde auch ich sehr vorsichtig und aufmerksam, wenn ich eine Schwangere behandeln soll. Denke aber genau andersherum: Ich denke an das Kind. Wenn der Mutter messbar viele Sachen fehlen, wie soll denn dann das Kind gesund bleiben? Habe daher nicht die leiseste Scheu, zu substituieren.