forever young
Omega 3
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Wenn Sie den Eindruck haben, dass manche Erwachsene in Ihrer Bekanntschaft sich wie große Kinder benehmen, haben Sie wahrscheinlich Recht. Es gibt dafür den Ausdruck „psychologische Neotenie“ also das Andauern kindlichen Verhaltens bis ins Erwachsensein.
Dieses Verhalten würde zunehmen, meint Dr. Bruce Charlton, Psychiater an der Uni Newcastle: Menschen bräuchten heute länger, um geistig zu reifen – und manche würden das sogar nie schaffen.
Charlton glaubt, dass dies ein zufälliges Nebenprodukt der formalen Erziehung sei: „Formale Erziehung erfordert eher kindliches Verhalten und behindert psychologische Reife.“ Die ja normalerweise mit dem Anfang des dritten Lebensjahrzehnts abgeschlossen sei.
Akademiker, Lehrer, Wissenschaftler sind oft auffallend unreif, meint Charlton. Genauer: „unvorhersehbar, nicht ausgeglichen in ihren Prioritäten und mit der Tendenz, zu überreagieren.“
In früheren Gesellschaften, bei den Jägern und Sammlern, wurden aus Kindern Erwachsene noch im Teen-Age. Die Marker für Reife, wie zum Beispiel College-Abschluss, Heirat, das erste Kind, waren früher altersmäßig recht genau festgelegt; verteilen sich heute über Jahrzehnte.
Andererseits, meint Charlton, hat dies auch Vorteile. Kindische Flexibilität im Verhalten und im Wissen mag nützlich sein, um mit der zunehmenden Instabilität der modernen Welt zurecht zu kommen. Denn heute wechseln die Menschen sehr viel häufiger ihren Job, erlernen neue Fähigkeiten, wechseln den Wohnort. So weit so gut.
Aber alles dies geschieht auf Kosten einer „sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne, einem zwanghaftem Drang zu Neuigkeiten, immer kürzerer Lebenszyklen von Überzeugungen, die gerade in seien… und leider auch einer zunehmenden emotionalen und spirituellen Oberflächlichkeit“.
Charlton bedauert, dass der moderne Mensch nicht mehr die Charakterstärke hätte wie seine Vorfahren.
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