Gast-News Nr. 22

Meditieren, das ist eine völlig unberührte Insel. Von niemandem gemessen, frei von Ländergrenzen und unberührbar in einem riesigen Ozean liegend.

Beweist mir eine vorliegende Studie aus San Francisco. In der doch tatsächlich festgehalten wird, dass es keine Studien gäbe, die sich jemals mit persönlichen Meditationspräferenzen auseinandergesetzt hätte. Jeder meditiert eben anders. Und wie man meditiert ist,…unmessbar. Wird sich immer der wissenschaftlichen Erkenntnis im Detail und im Groben entziehen. Weil es bei der Meditation weder auf das Grobe noch auf Details ankommt. Sondern…?

    Gerne werden in Meditationsstudien die Hirnströme gemessen, mit der Elektroenzephalografie. Der Physiker Y. M. Yufik vergleicht die Prozesse in Ihrem Gehirn mit „Lawinen aus Hitze“. Andere Wissenschaftler zählen die Atemzüge und messen Durchblutung, die überraschende Komplexität und Variabilität Ihres Herzschlages, und vielleicht noch das Verhalten Ihrer Augen.

Messbare Hirnströme sind nur „in etwa“ gemessene Hirnströme. Mehr halt nicht. Messen nicht Ihren inneren Ozean. Ihr Unterbewusstsein. Messen nicht Ihre unberührbare Insel, die nur Sie alleine gestalten und wahrnehmen können. Und auf dieser Insel, irgendwo, tanzt Ihr Wille.

    Der Wille ist ein eigenartiges Ding. Macht der Wissenschaft in vielerlei Hinsicht einen Strich durch die Rechnung. Beschreibbar, erfahrbar und dennoch kann ihn keine Definition in seiner Vollständigkeit fassen. Ihn zu ignorieren wäre töricht. Sie erinnern sich an den „gordischen Knoten“?

Die Meditation ist eben kein biophysisches Phänomen, kein weiterer wissenschaftlicher Knoten aus Messungen, Modellen, und Meinungen.

    Meditation ist zumindest genießen, gotisch ganiutan: „Wild/Fisch fangen“. Die besondere Eigenschaft Ihres Unterbewusstseins, Ihres Ozeans: wir alle teilen uns denselben. Alle Ideen, alles Denkbare, alles Gedachte und Mögliche ist das Wasser, das Ihre private Insel umringt. Es gibt keine trennenden Konzepte in Ihrem Unterbewusstsein. Alles ist Wasser, gleich, identisch, es gibt nur elegante fließende Übergänge. Sie können nicht zwischen den Dingen unterscheiden.

In der bewussten Welt unterscheiden Sie zwischen den Dingen. Sie bauen Schachteln, wie „rauh“, „heiß“, „Plastik“, „Mama“, „hell“,… aus diesen Schachteln können Sie Probleme basteln. Gordische Knoten.

Diese problematischen Knoten können Sie mitnehmen auf Ihre Insel, um sie in den Ozean zu werfen. Und genießen, wie sie sich auflösen. Sich zerlegen. Ihre Alltagsprobleme sich lösen.

Dann wachen Sie auf und sehen plötzlich neue Möglichkeiten, Dinge zu unterscheiden, oder nicht zu unterscheiden. Sie richten jetzt Ihre Handlungen unbewusst auf die Lösung des Problems aus. Sie denken nicht etwa bewusst daran, dieses Problem zu lösen. Sie machen es einfach, weil Sie es jetzt können. Vorausgesetzt…der Wille ist da. Ist er halt nicht immer. Drum meditiert man täglich. Stichwort Reflex.

    Selbstverständlich hat Einstein das getan. Er hat zwischen Massen nicht mehr unterschieden. Zwischen ruhenden Bergen und bewegten Lokomotiven. Sogar die unterscheidende Grenze zwischen Energie und Masse hat er gelockert.

Wussten die Menschen schon lange davor. Ja mei. Schwimmt ja rum im Ozean. Nur, wer will das hinschreiben, wer macht sich die Mühe, wenn doch der Wille fröhlich auf der Insel tanzt?