"Kümmere Dich um Deine Mitochondrien!" hatte ich Ihnen zugerufen. Und versucht, Ihnen klar zu machen, dass Ihre Mitochondrien, wenn von Ihnen beleidigt, buchstäblich umschalten in den Zustand Krebs. Wie wichtig die Mitochondrien sind, lesen wir soeben (März 2011) in der PNAS. In welcher Prof. Tarnopolski ein Mäuseexperiment beschreibt. Und vorausschickt:

"Der Verlust gesunder Mitochondrien verursacht die Alterung. Muskeln schrumpfen, das Gehirn wird kleiner, die Haare fallen aus oder werden grau ..."

Zwischenbemerkung: Graue Haare? Ich hab's immer gewusst. Aber zurück:

"Prof. Tarnopolski hatte genetisch veränderte Mäuse. Ausgestattet mit minderwertigen Mitochondrien. Kraftwerken also, deren eigener Reparaturmechanismus streikte. Diese Mäuse sterben innerhalb eines Jahres.

Außer, sie sind gerannt. Sind gejoggt. Haben sich bewegt. Und zwar nur drei mal 45 Minuten pro Woche. Dann blieben diese Mäuse nicht nur am Leben, sondern hatten eben nicht "graue Haare". Weder Muskelmasse noch Gehirnvolumen hatte sich verringert. Ihre Keimdrüsen waren in Ordnung genau so wie ihre Herzen.

Und obwohl auch die bewegten Mäuse mit minderwertigen Mitochondrien ausgestattet waren, zeigten sie nach einem Jahr mehr und tüchtigere Kraftwerke pro Zelle."

Das Ergebnis war selbst für die Forscher dramatisch und unerwartet. Das hätten sie in dieser Ausprägung niemals erwartet. Das bisschen Joggen ...?

Aufgrund anderer Experimente bieten sie zur Erklärung ein Eiweiß an. Namens PGC-1 Alpha, welches wiederum Gene beeinflusst, die die Mitochondrien-funktion regulieren. Aufpäppeln. Tunen. Optimieren. Dieses Wundereiweiß wird stimuliert durch Bewegung.

Wieder die Erkenntnis: Laufen, Joggen, Bewegung verändert unseren genetischen Apparat. Verändert und vermehrt die Kraftwerke pro Zelle. Verlängert unser Leben dramatisch. Wir haben Laufen in seiner Bedeutung noch lange nicht verstanden.