Wenn Sie die Zahl: „Kalium 10,5 g täglich“ lesen, dann denken Sie: „Irre viel. Viel zu viel!“

Vor meinem geistigen Auge bedeutet diese Zahl eine Million Deutsche mit quälenden Herzrhythmusstörungen. Eine Million Deutsche mit Bluthochdruck … so anschaulich für mich (nicht für Sie!) immer dann, wenn meine Sprechzimmertür geöffnet wird, und ein armes Menschlein nach Schlaganfall und Halbseitenlähmung hereingeschoben wird.


Merken Sie was? Mein Beruf lässt mich Zahlen in Bilder, meist gar schreckliche, übersetzen. Ob das so besonders gesund ist für die seelische Gesundheit von uns Ärzten …?


Glücklich Sie, der sich „Kalium 10,5 g täglich“ einfach so anhören kann. Wissen Sie, was diese Zahl bedeutet? Das sei nämlich die Zufuhr des Menschen vor 10.000 Jahren und früher gewesen. Also die normale tägliche Kaliumdosis. Für ein gut funktionierendes Herz.


Dem gegenüber steht der heutige Wert von 3,8 g. Laut der
Nationalen Verzehrstudie II. (regierungsamtlich).


Nachdem ich nun 49 Jahre Medizin betreibe, mit Menschen spreche, sie behandle, messe, weiß ich natürlich, wie wichtig dieses kleine Wörtchen


KALIUM


für die Herzmuskelzelle, gegen Herzrhythmusstörungen, für den Gefäßmuskel (Bluthochdruck) ist. Nämlich entscheidend.

Den einen oder anderen von Ihnen, falls belesen, überkommt soeben eine Ahnung, weshalb ich in meinen „77 Tipps für ein gesundes Herz“ immer davon spreche, dass


der Kaliumspiegel im Serum
5,0 mmol/l überschreiten sollte.


Auf dem Laborbogen steht so etwas wie: Normal 3,6 – 5,6 mmol/l. Es gelten also auch 3,6 als normal. Ein hochdramatischer Fehler der Schulmedizin.


Sie wissen inzwischen, wie solche Angaben zustande kommen: Kranke Menschen lassen sich Blut abnehmen, im Labor werden regelmäßig statistische Mittelwerte errechnet, und die werden als „Normalbereich“ ausgedruckt.


Mittelwerte von kranken Menschen. Die möchte man Ihnen als „gesund“ verkaufen.

Meines Wissens bin ich wieder einmal einer der ganz wenigen, die diesen lebensentscheidenden, besser gesagt tödlichen Irrtum seit über 30 Jahren anprangert. Aber zurück: Geht jetzt an alle von Ihnen mit Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen, besonders beliebt VHF, wie Sie wissen. Zentral für eine Änderung, eine Besserung Ihrer Herzleistung ist … Kalium.


Und wenn Sie – glaubhaft, weil nationale Verzehrstudie II, – im täglichem Schnitt 3,8 g in der Nahrung zu sich nehmen, sollten Sie – meine Faustregel – etwa die gleiche Menge zusätzlich als NEM zulegen, wenn Sie etwas ändern wollen.


Höre ich soeben Ihren Kardiologen. Kalium ist gefährlich! Zu viel Kalium führt zu Herzstillstand! Der hat völlig recht. Zu viel! Nur steht doch vor uns der Mensch mit zu wenig! Sollte man dem nicht erst einmal helfen, bevor man ihm … wieder Angst macht? Drohmedizin praktiziert?


Ganz praktisch: Freilich sollten Sie, wenn Sie Kalium nehmen, häufiger den Blutwert kontrollieren. Alle 2 Wochen in der Aufsättigungsphase.


Und sollten wissen: Der Kaliumwert ist hochempfindlich gegenüber platzenden Blutkörperchen. Also mühsame Blutabnahme, längeres Stehenlassen des Bluttests im Labor usw. usw. verfälschen das Ergebnis. Ihre Blutprobe muss sehr rasch und sehr delikat behandelt und ausgewertet werden.