Soeben, jetzt im August 2010, haben drei Amerikaner gemeinsam den Kilimandscharo bestiegen. Kompliment. Auch wenn mein Mentor Hubert Schwarz, der Extremsportler, das immer "einen Klacks" nennt, weiß ich seit Michael Crichton ("Im Kreise der Welt", unbedingt lesen), dass das Ganze sehr viel Mut, Können und Leidensbereitschaft braucht. Der Kilimandscharo.

Der Witz an der Geschichte ist, dass die drei Amerikaner Kriegsveteranen waren. Und den 6-tägigen Anstieg mit einem einzigen gesunden Bein schafften. Und fünf Prothesen. Wirklich nicht ganz einfach.

Einer der drei, Kirk Bauer (62), ist Direktor von "Behindertensport USA" und zieht ein Fazit:

"Wenn drei Beinamputierte ... mit einem einzigen normalen Bein den Kilimandscharo ersteigen können, dann können auch unsere anderen behinderten Freunde rausgehen und wandern oder Radfahren oder schwimmen. Können rausgehen und ein gesundes Leben führen".

Ein gesundes Leben, will er damit sagen, ist ein bewegtes Leben. Punkt. Eine ganz entscheidende Einsicht. Natürlich könnte man ein ganz anderes Fazit ziehen. Denn:

Was bedeutet das Ganze eigentlich für all uns Nicht-Behinderte? Die wir zwei gesunde Beine haben?

Das Fazit zieh ich nicht. Nicht hier. In dem Punkt nämlich werde ich unbeherrscht, laut und unhöflich ... Haben manche von Ihnen in meiner Praxis ja schon erlebt.