Thema Alzheimer. Auf der Titelseite von der „ZEIT“. Da möchte jemand die Nachricht loswerden, dass jetzt – endlich – ein Wirkstoff gefunden sei. Gegen Alzheimer. Eine Antikörpertherapie.

Um gleich einzuschränken: Wirksam nur im frühen Alzheimer-Stadium. Und vielleicht in 2, 3 Jahren auf dem Markt. Und dann „sehr teuer“. Das übliche Journalistenprinzip: So haben wir gelernt, Abitur-Aufsätze zu schreiben. Weiter gekommen sind die nicht. Pro/Contra.

Wie wär´s denn mal mit der Wahrheit?

Wie wär´s denn mal mit Wissen? Wir in Bayern übrigens bezeichnen Nicht-Wissen als Dummheit. Wir sind da ein bisschen grob.

Schon wie dieser typische Abituraufsatz in der „ZEIT“ angelegt ist: Beginn „Wenn sich die Persönlichkeit deiner Großmutter vor deinen Augen auflöst…“ dann ein paar Fakten: „Eine Million Menschen in Deutschland.“ Und dann kommt’s, das Nicht-Wissen. Beispiele?

  • Keiner von uns weiß, ob er nicht auch dazu gehören wird. (Glatt falsch, wie Sie wissen).
  • Die Fürsorge für all jene, die das Schicksal zu früh ereilt hat. (Das Schicksal? Noch nie etwas von Epigenetik gehört? Vom Lebensstil? Von persönlicher Verantwortung?)

Und dann die heuchlerische Frage (Sie merken, ich koche): „Was ist uns Gesundheit im Alter wert?“ Weil ja die Kosten dieser Antikörpertherapie so hoch seien und die Krankenkassen belasten würde. Tja: Was ist uns Gesundheit im Alter wert?

Kann ich ihnen sagen: Entweder joggen Sie täglich oder Sie tun´s nicht. Entweder Sie verzichten auf den Müll in ihrer Nahrung (72%) oder Sie tun´s nicht. 

Wer so einen Artikel schreibt, tut´s nicht. Der jammert nur. Und glaubt wirklich, dass eine Krankheit wie Alzheimer unabwendbares Schicksal sei, das „über einen kommt“. Schon Hippokrates hat genau das Gegenteil behauptet. 

Wir wissen heute. Die Medizin weiß. Wir wissen über Telomere. Wir wissen über die Rolle der Freien Radikalen, welche Telomere verkürzen. Und damit Krankheit  ermöglichen. Wir wissen,  dass Zucker und Eiweiß sich unter dem Beschuss Freier Radikale miteinander verbinden. Stichwort AGE´S. 

Diese Realitätsverweigerung in den Medien. Mir zunehmend unerträglich. Die wollen einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass es Lösungen längst gibt. In dem Fall: Die Medizin weiß. Dass es die Lösung der Griechenlandkrise längst gibt (Fragen Sie Professor Sinn): Die Ökonomie weiß.

Aber der Zwang, der tägliche Zwang, Hunderttausende von leeren, weißen Seiten voll zu schreiben… manchmal habe ich wirklich nur Mitleid mit Journalisten.

Quelle: Die ZEIT 30; 23.07.2015