Lithium ist ein faszinierender Nährstoff. Habe auch ich erst spät entdeckt. Ich meine: für mich persönlich. In meiner medizinischen Ausbildung war Lithium etwas für … schwer Kranke. Depressive. Was geht mich das an? Das hat sich geändert.

Tatsächlich wissen wir, dass Menschen mit unzureichender Versorgung mit Lithium erhöhte Raten aufweisen an

  • Neurosen
  • Schizophrenie
  • Psychosen
  • bipolare Störung
  • schwere Depression
  • erhöhte Selbstmordrate (versteht man).

Ein völlig anderer Aspekt ergab sich, als man die Langlebigkeit der Japaner mit dem Lithiumgehalt ihres Leitungswassers assoziierte. Mehr Lithium bedeutet eine längere Lebensdauer. Dieses Muster konnte man auch bei Würmern nachvollziehen und beweisen.

Werden wir praktisch: Nach heutigem Wissen ist Lithium in einer niedrigen Dosierung, nämlich ungefähr 3mg pro Tag, außerordentlich gut für die Gesundheit. Auch für die seelische Gesundheit. Die selbstverständlich auch mich persönlich interessiert. Wie übersteht man das tägliche, manchmal erschütternde Leid, dass Sie auf meine Seele häufen, wie übersteht man das mit gesundem Geist? Können auch Sie sich fragen, wenn Sie am Arbeitsplatz gemobbt werden, wenn Ihr Chef Sie nicht mag, wenn das neue Datenschutzgesetz Sie vor nicht lösbare Aufgaben stellt…

    3mg pro Tag. Ist viel, viel weniger als die Dosen, die zur Behandlung bipolarer Störungen verabreicht werden. Hier werden gegeben 100 bis zu mehreren Tausend Milligramm pro Tag.

Und da gibt es schwere Nebenwirkungen. Die habe ich persönlich miterlebt und miterlitten. Möchte ich Ihnen gar nicht beschreiben.

Ganz anders in der oben genannten niedrigen Dosierung. Die meisten Menschen – vor allem die, deren Trinkwasser wenig Lithium enthält (das sind Sie) – könnten von einer niedrig dosierten Lithium-Supplementierung profitieren. Nach heutigem Wissen sollte dieses NEM etwa 2,5 mg pro Tag nicht überschreiten.

Vielleicht haben Sie bereits gegoogelt: Die am niedrigsten dosierten Ergänzungsmittel (Lithium-Orotat) enthalten 5mg Lithium pro Tablette. Eine vernünftige Strategie wäre also, eine 5-mg-Tablette zu halbieren und jeden Morgen (!) 2,5mg einzunehmen.

So. jetzt ist es raus. Sind wir wieder bei NEM.

    Ich hoffe, Sie sind weiter. Ich hoffe, Sie haben bereits einmal ein Fläschchen Heppinger vor sich hingestellt, gelesen, dass der Liter 0,84mg enthält. 3 Liter dieses Mineralwassers bringt Sie also auf die empfohlenen 2,5mg Lithium täglich.

Tut der Seele gut. Sie dürfen mir glauben.

PS: Mal den Blick schweifen lassen in die große weite Welt? The New York Times schrieb am 13.09.2014: „Sollten wir alle ein bisschen Lithium schlucken?“