Macht? Dahinter steckt oft exklusives Wissen. Das war vor 10 000 Jahren jedem Kräuterweiblein rasch klar: Die wusste, welches Kraut bei welchen Beschwerden hilft. Beispielsweise bei Rheuma. Oder bei Wasser in den Beinen. Hat diese Kräutlein selbstverständlich im Geheimen, möglichst bei Nacht geerntet.

Um sich ihre Machtposition zu erhalten.

Beispiel gefällig? Digitalis. Fingerhutgift. Wirkt außerordentlich auf Ihr Herz. Erhöht die Muskelkraft, bremst den Puls. Lässt das alte Herz tatsächlich wieder jung werden. Das pumpt dann besser, pumpt das Wasser aus den Beinen. Überzeugender Beweis.

Dieses Wissen wurde selbstverständlich übernommen von geschäftstüchtigen Menschen. Die sich heute Pharmaindustrie nennen. Die Pillen herstellen. Welche in der Regel auch nichts anderes enthalten als Kräuterextrakt. Nur eben chemisch zubereitet. Selbst hochwirksame Mittel gegen Bluthochdruck sind oft nichts anderes als verdünntes Schlangengift. Hatte ich Ihnen ja einmal lächelnd erzählt.

Macht.

Die Pharmaindustrie hat Macht, weil Geld. Wenn Sie mit einer einzigen Tablette 12,2 Milliarden Dollar pro Jahr (pro Jahr!) Umsatz machen, haben Sie 1,2 Milliarden pro Jahr (pro Jahr!) für Public Relation zur Hand. Können ganze Universitäten finanzieren. Selbstverständlich Kongresse finanzieren. Professoren bezahlen. Jungen Forschern teure Apparate bezahlen (darauf beruht meine Doktorarbeit). Kurz und gut: Sie haben die Medizin in der Hand. Und per Inserat selbstverständlich auch die medizinische Fachliteratur.

Das ist doch nichts Schlechtes, nichts Böses! Pharmaindustrie hat nur das Paradigma weiter gegeben, dass es für jede Krankheit ein Kräutlein gäbe…

Dass es für jede Krankheit eine Pille gäbe. Und das haben wir Ärzte übernommen. Gutgläubig. Gilt selbstverständlich auch für mich. Und gilt auch für Sie, den Patienten. Sie erwarten von Ihrem Arzt innerhalb von drei bis fünf Minuten (vorgeschriebene Zeit!) eine schnell wirkende Pille. Die Sie von Ihren Molesten befreit.

Zum Beispiel vom Bluthochdruck. Oder von der Zuckerkrankheit.

Entscheidende Frage: Was hat das mit Heilung zu tun? Ärzte sind ursprünglich angetreten, zu heilen. Das geloben wir nämlich ganz offiziell.

Antwort: Nichts.

Pillen heilen nicht. Jede Heilung ist Selbstheilung, wie ja inzwischen sogar das Chemieunternehmen Bayer als wertvollstes Unternehmen unseres Landes verstanden hat. Siehe Interview mit seinem Chef Marijn Dekkers. Gestern. Jedenfalls ansatzweise.

Es wird Zeit. Ein Martin Luther würde Sie jetzt aufrufen, sich von den Fesseln der Pharmaindustrie, von den Fesseln der Schulmedizin zu befreien. Die zu sprengen. Aufzuwachen. Sich auf sich selbst zu besinnen. Auf Ihre Selbstheilungskräfte. Die da dummerweise, peinlicherweise lauten:

  • Bewegen Sie sich täglich
  • Essen Sie Ihren Genen entsprechend.
  • Gehen Sie täglich in sich.

Und damit sind wir beim Knackpunkt: Selbstheilung heißt: Selbst etwas tun. Hier schließt sich der Kreis: Das listige Kräuterweiblein wusste das. Und hat Ihnen Ihre Eigenverantwortung abgenommen. Hat Ihnen Ihr Leben bequemer gemacht.

Muss ich immer an unsere hochverehrte Frau Bundeskanzlerin denken…