Wir haben in der News „Risikofaktoren für Herzerkrankungen“ gelernt, dass LDL kein Risikoparameter für eine koronare Herzerkrankung ist, sondern dass Diabetes Typ-2, Bluthochdruck, Übergewicht alias Insulinresistenz die großen Risiken sind. Es gibt aber auch ein Risiko, welches viele Menschen täglich über die Nahrung zu sich nehmen und darüber möchte ich heute schreiben.

Dieses Risiko entsteht durch sogenannte Samenöle wie beispielsweise Sonnenblumenöl, Rapsöl, Weizenkeimöl oder Sojaöl.

Das geradezu absurde daran ist, dass genau der Bestandteil, mit dem diese Firmen fälschlicherweise Werbung betreiben, extrem gefährlich ist: Mehrfach ungesättigte Fettsäuren alias Omega-6-Fettsäuren. Das Problem dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist: Sie reagieren sehr leicht und verursachen somit oxidativen Stress - ganz im Gegensatz zu gesättigten Fetten wie z. B. Butter, Ghee, Kokos- oder Rinderfett. Selbst einfach ungesättigtes Fett, wie es primär in Olivenöl vorkommt, reagiert zum Glück nicht im Ansatz so schnell mit Sauerstoff wie die Omega-6-Fettsäuren.

Warum ist das so schlimm?

Nun ja, diese Öle reagieren sofort mit Sauerstoff. In der Studie von Honglei Mu zeigt sich, dass Walnussöl bereits nach zwei Tagen stark reagiert, ohne dass man es erhitzt, einfach nur durch die Aufbewahrung.



Ein solch oxidiertes Öl führt infolge zu Oxidation bei uns im Körper, sobald wir dieses zu uns nehmen. Das sehen Sie in der folgenden Grafik:



Sie sehen im blauen Bereich die Aufnahme von einem Öl, welches nicht bzw. nur leicht oxidiert ist. Der rote Bereich hingegen kennzeichnet den Bereich bzw. das Ausmaß an oxidativem Stress, den Sie durch den Verzehr eines solchen Öls auslösen.


Der ist in der Spitze 10 Mal höher!


Und diese oxidativen Produkte sorgen für oxidativen Stress im Körper und somit zu oxLDL. Denn in der Studie von Hui Jiang wird aufgezeigt, wie oxLDL direkt Arteriosklerose auslöst:



Somit verwundert es nicht, dass oxLDL inzwischen auch in hohem Maße bei Patienten mit Koronarer Herzerkrankung gefunden und somit in der Studie von Christin Hong als Risikofaktor angesehen wird.

Von Dr. Kuklinski wissen wir, dass diese Öle noch viel gefährlicher werden, wenn man diese erhitzt oder gar in der Fritteuse benutzt (so wie heute leider üblich in Restaurants). Kuklinski nennt diese Öle, ich zitierte, eine „Radikalensuppe“. Es bilden sich mit Aldehyden zusätzlich krebserregende und erbgutverändernde Stoffe.

Sie kennen nun gleich zwei verheerende Wirkungen dieser sogenannten Samenöle. Wie ich in meinen Büchern schreibe: Meiden Sie diese Öle! Benutzen sie lediglich Olivenöl und Kokosöl, gern auch Butter oder Ghee. Rinderfett bekommt man heute ja leider kaum noch. Und lassen Sie ruhig mal oxLDL (oder MDA-LDL) im Blut messen. Viele Labore bieten das an. Ich konnte mit dieser Information mein oxLDL auf 25% des Ausgangswertes in 2017 reduzieren und somit in den dunkelgrünen Bereich bringen. Dazu gehört das Meiden dieser Öle so gut es geht und dazu gehört auch eine gute tägliche Versorgung mit Antioxidantien, konkret: Vitamin C, E, A, Q10 und Selen. In meinem Buch „Von Zucker, Blut und Brötchen“ beschreibe ich im Detail die Wirkungsweise dieser Vitalstoffe.

Quellen:

Study on the volatile oxidation compounds and quantitative prediction of oxidation parameters in walnut (Carya cathayensis Sarg.) oil, Honglei Mu etal., 2019, DOI: 10.1002/ejlt.201800521

Mechanisms of Oxidized LDL-Mediated Endothelial Dysfunction and Its Consequences for the Development of Atherosclerosis, Hui Jiang et al., 2022, DOI: 10.3389/fcvm.2022.925923

Oxidized low-density lipoprotein associates with cardiovascular disease by a vicious cycle of atherosclerosis and inflammation: A systematic review and meta-analysis, Christin Hong et al, 2023, DOI: 10.3389/fcvm.2022.1023651


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”