Oxytocin gehört zu den Wohlfühl-Hormonen. Es wird besonders während des Stillens ausgeschüttet und führt zu einer tiefen emotionalen Bindung zwischen Mutter und Kind. In geringeren Mengen wird Oxytocin jedoch im gesamten Leben hergestellt.

Wissenschaftler aus den USA haben vor einigen Jahren herausgefunden, dass Oxytocin noch etwas ganz anderes kann. Das Hormon wirkt sich positiv auf die Regeneration der Muskulatur aus.

Wie alle anderen Zellen im Körper werden auch Muskelzellen ständig neu gebildet. Besonders viele neue Muskelzellen entstehen nach anstrengendem Sport. Typischerweise werden einige Muskelfasern während des Trainings zerstört. Das ist gut, denn das gibt das Signal für ihre Neubildung. Erfährt die Muskulatur diese Reize mehrmals pro Woche und bis ins hohe Alter, bleibt die Muskulatur jung und kräftig.

Oxytocin verbessert die Neubildung der Muskulatur. Training und das Wohlfühlhormon zusammen sorgen somit für eine besonders gute Muskelmasse. Fragt sich, wie man den Oxytocin-Spiegel anhebt, wenn man nicht gerade ein Kind stillt. Da gibt es einige Möglichkeiten, denn die Hormonproduktion hängt von verschiedenen Erfahrungen ab.

Die Oxytocin-Produktion steigt durch:


  • körperliche Nähe zu Menschen, die wir mögen,
  • Streicheln – selbst wenn wir uns selbst streicheln,
  • das Kümmern um Haustiere,
  • das Streicheln von Haustieren,
  • Sex,
  • mitfühlende Gespräche,
  • das selbstlose Kümmern um andere,
  • den Genuss von Essen, besonders wenn man mit mehreren Menschen gemeinsam isst.

Dies zeigt eindeutig, um ein langes und gesundes Leben zu führen, kommt es nicht nur auf Nährstoffe und ausreichenden Sport an.


Auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen, zu uns selbst sowie Tieren beeinflussen unsere Gesundheit.


Quellen: Elabd C, Cousin W, Upadhyayula P, et al. Oxytocin is an age-specific circulating hormone that is necessary for muscle maintenance and regeneration. Nat Commun. 2014;5:4082.

Uvnäs-Moberg K, Handlin L, Petersson M. Self-soothing behaviors with particular reference to oxytocin release induced by non-noxious sensory stimulation. Front Psychol. 2015;5:1529.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"