Sie wissen, dass ich vor einigen Jahren keine Talkshow ausgelassen habe. Morgens um 6 genau wie um Mitternacht habe ich auf dem Bildschirm...ja, wie nennt man das? Mitgeredet. Weil ich der naiven Meinung war (damals war ich noch ein rund um die Uhr schwerstschuftender Kassenarzt), weil ich also der Meinung war, Menschen so helfen zu können. Auf diesem Weg.

Heute glaube ich das nicht mehr. Heute glaube ich - wieder - an die Schriftform. TV war der falsche Zugang.

Auch im Nachhinein hochinteressant, zu erfahren, wie Talkshows besetzt werden. Hat uns soeben eine Sprecherin der ZDF-Kultur-Sendung "Roche & Böhmermann" mitgeteilt. Möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

"Es ist so, dass wir Tausende einladen, und die, die zufällig an diesem Tag können und so bekloppt sind, zuzusagen, sitzen dann auch da. Die Terminkalender der Gäste bestimmen die Runde, nicht wir. Wir müssen damit zurechtkommen, was sich da versammelt".

Kriege ich nachträglich noch einen roten Kopf. Heißt andererseits: Wenn Sie in einer Talkshow zu einem Medizinthema, bei welchem Sie sich wahrscheinlich besser auskennen als der Referent, wieder so etwas typisch Unmögliches hören (ich erinnere an Prof. Lauterbach und Vitamin D) dann sollten wir das Ganze vielleicht nicht so ernst nehmen. Sogar die Gastgeber halten die Gesprächs-Teilnehmer für "bekloppt". Wörtlich.